Während man daheim schon vieles auf einen nachhaltigen Lebensstil angepasst hat, hapert es oft im Büro noch ordentlich. Das Problem? Entweder zieht der*die Chef*in nicht mit oder die Kolleg*innen. Hier kommen 5 Tipps, wie man das Büro ganz leicht grüner gestalten kann.

1. Klingt einfach, ist es auch: Der Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter

Die Klimakrise hängt eng damit zusammen, dass wir viel zu viele Treibhausgase produzieren. Gerade Energie hat hier eine immense Auswirkung, denn die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Erdgas verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt. So verändert sich das Klima und die Temperatur steigt.

Ökostrom wiederum wird zu 100 % aus erneuerbaren Energien gewonnen. Diese sind zum Beispiel Wind, Sonne oder Wasser. Auch Klär- und Deponiegas, Biomasse oder Erdwärme gehören dazu. Die Gewinnung erneuerbaren Energien erfolgt dabei fast CO2-neutral. Hört sich doch perfekt an, um das Büro nachhaltiger zu gestalten! Aber wie bringt man das dem*der Chef*in bei?

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Wie? Wenn der Umweltschutz als Argument nicht genug ist, ist ein Preisvergleich eine Idee. Ökostrom ist im Schnitt nämlich keineswegs teurer. Auch der Wechsel ist wirklich kein Aufwand und innerhalb von Minuten erledigt. Zusätzlich gibt es noch das Argument der Außenkommunikation. Schließlich möchte jedes Unternehmen seinen Teil zum Umweltschutz beitragen. Wenn alles nichts hilft: Die Unterstützung der Kolleg*innen hilft meistens. Eine Sammelmail oder ein vom Team unterschriebener Brief kann Wunder wirken.

2. Papierverbrauch eindämmen und Bäume retten

“Think before you print” – mit dieser Kampagne soll das Bewusstsein für unseren meist unnötigen Papierverbrauch gesteigert werden und auch andere darauf aufmerksam machen. Klar, Büros sind heute lange nicht mehr so abhängig vom Papier, wie noch vor ein paar Jahren. Trotzdem werden Schätzungen zufolge die Hälfte der ausgedruckten Papiere gar nicht erst genutzt und direkt weggeworfen. Ein grünes Büro sollte also auf seinen Papierverbrauch achten.

Wie? Das Banner der “Think before you print” Kampagne kann man sich einfach herunterladen und in der Mail-Signatur einfügen. So erinnert man sich nicht nur selbst an überlegtes Drucken, sondern auch gleich den*die Mail-Empfänger*in.

Wenn man doch mal drucken muss, sollte Recyclingpapier genutzt werden und immer beidseitig gedruckt werden. Das verringert den Verbrauch enorm: Pro Tonne Papier werden bei Recyclingpapier etwa 17 Bäume weniger gefällt und 70 % weniger Energie und Wasser verbraucht.

3. Wie wär’s mit einem*einer “Fight Food Waste”-Beauftragten?

Gerade im Büro bleiben oft Lebensmittel im Kühlschrank zurück, die einfach vergessen werden und dann in der Tonne landen. Aber auch Take-Away-Bestellungen und Catering sind ein großes Büro-Thema.

Insgesamt werfen wir mehr als ⅓ aller Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette weg. Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, läge es im CO2-Verbrauch hinter Amerika und China auf Platz 3 in einem Länderranking. Das ist nicht nur ein Klimaproblem, sondern auch ein ethisches, solange es Hunger auf der Welt gibt.
Wie also kann man im nachhaltigen Büro die Lebensmittelverschwendung eindämmen?

Wie? Wenn alle zuständig sind, fühlt sich meist keiner zuständig. Wie wäre es also mit einem*einer “Fight Food Waste”-Beauftragten? Diese Person wäre dann unter anderem für die Kühlschrank-Kontrolle zuständig. Man kann zum Beispiel unterschiedliche Fächer einführen. Bei einem Fach zur freien Entnahme, wüssten alle KollegInnen, dass sie sich einfach bedienen dürfen.

Bleiben Lebensmittel am Ende der Woche übrig, sollte der*die Beauftragte dafür sorgen, dass Reste unter den Kolleg*innen verteilt werden oder diese zu einem Fairteiler bringen, um Lebensmittelverschwendung einzudämmen.

Wenn im Büro Essen bestellt wird, bietet Too Good To Go eine gute Alternative zum Standard-Lieferdienst. Mit der App kann man ganz leicht Lebensmittel aus Restaurants oder Cafés retten, die sonst weggeworfen werden würden. Auch beim Catering gibt es tolle Initiativen, die Lebensmittelverschwendung bekämpfen. Die Brotpiloten bieten zum Beispiel Catering aus “alten” Backwaren an, das sich wirklich sehen lassen kann.

4. Pflanz-Potential beim Bürobedarf

Schon mal von Seedpap gehört? Oder von Sprout? Bei beiden Unternehmen steckt die gleiche Idee dahinter: Ressourcen sparen und gleichzeitig unsere Umwelt ein wenig grüner machen. Beide eignen sich super für ein nachhaltigeres Büro.

Seedpap ist ein österreichisches Unternehmen, das handgeschöpftes Papier herstellt, in dem Pflanzensamen eingearbeitet sind. Bei Sprout handelt es sich um ein britisches Unternehmen, das Bleistifte herstellt, an deren Enden ebenfalls Samen eingearbeitet sind. Die Stifte kann man also am Ende ihres Lebens einfach in die Erde stecken.

Wie? Ob als Werbegeschenk oder für das eigene Büro: Die Sprout-Bleistifte sind deutlich nachhaltiger als jeder Kugelschreiber, der am Ende seines Lebens einfach im Abfall landet. Die Seedpap-Grußkarten oder Geschenkanhänger eignen sich super als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk. Denn sind wir mal ehrlich: Wer hebt schon jede Karte auf, die er*sie jemals bekommen hat. Wäre es da nicht viel schöner diese Karte einzupflanzen und mit dem Ergebnis sogar den Bienen noch etwas Gutes zu tun?

5. Wasser sparen auf der Toilette

Eine britische Studie zu den Toilettengewohnheiten von Büroangestellten mit 2000 Teilnehmern ergab, dass jeder im Durchschnitt knapp 14 Minuten pro Tag auf der Toilette verbringt. Bei 265 Arbeitstagen macht das 62 Stunden im Jahr,” schreibt das Team von Ladenzeile.at. Grund genug auch hier zu schauen, wie man das Büro auch im Badezimmer grüner gestalten kann. Denn: ⅓ unseres Trinkwassers landet über die Toilettenspülung direkt im Abwasser.

Wie? Eine einfache Toilettenspülung verbraucht im Vergleich zu einer Zwei-Mengen-Spülung 67 % mehr Wasser. Die Lösung: Die einfache Spülung mit einer Zwei-Mengen-Spülung ersetzen. Auch hier gilt: Wenn das Umwelt-Argument bei dem*der Chef*in nicht zieht, hilft sicher das Kosten-Argument.

Um das Büro nachhaltiger zu gestalten, kann man immer bei sich selbst anfangen und mit gutem Beispiel vorangehen. Gerade beim Ressourcenverbrauch ist jede*r einzelne gefragt. Holt man dann noch die Kollegen an Board, ist das schon die halbe Miete. Geht es um Entscheidungen aus der Chefetage, lohnt es sich immer eine Kosten-Nutzen-Aufstellung zu machen und so nicht nur zu zeigen, wie man aktiv etwas für den Umweltschutz tun kann, sondern auch bares Geld spart.