Social-Distancing bleibt bis auf Weiteres das Gebot der Stunde: Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, werden wir auch während der nächsten Wochen noch auf gesellige Stammtisch-Runden im Lieblingslokal verzichten müssen. Wie ihr dennoch mit euren Liebsten in Kontakt bleiben könnt, verraten wir euch in diesem Beitrag.

In den letzten Wochen haben wir wohl alle ein Stückchen Expertise in Sachen digitale Kommunikation gewonnen – selbst, wenn wir das eigentlich nie zum Ziel auserkoren hatten. Dabei fällt uns vor allem eines auf: Viele Plattformen entpuppen sich nach und nach als ungeeignet, um mit den Lieben in Kontakt zu bleiben. So verlangen die einen Kommunikationstools nach einer Probezeit horrende Summen, bei den anderen werden Datenschutz-Skandale laut. Wir haben einige alternative Kommunikationsplattformen gesammelt, die euch auch in Zeiten der Corona-Maßnahmen dabei helfen, sicher in Kontakt zu bleiben – ohne eure Daten mit Facebook und Co zu teilen.

Jitsi statt Zoom

Bei Jitsi handelt es sich um eine Software für Videokonferenzen. Per Link lassen sich mehrere User zu einer Sitzung einladen – dabei funktioniert die Software sowohl im Browser als auch per App für Mobilgeräte. Im Gegensatz zur Software Zoom, gegen die in den vergangenen Woche Vorwürfe von Datenschutz-Experten laut wurden, sind bei Jitsi auch die Videotelefonate Ende-zu-Ende-verschlüsselt und damit die sicherere Wahl für die Kommunikation mit euren Freunden.

Signal statt WhatsApp

Dass der Messenger-Dienst WhatsApp nicht die sicherste Lösung für den digitalen Mitteilungsaustausch ist, dürfte mittlerweile den meisten bekannt sein. Wenn Datenschutz für euch nicht nur eine leere Worthülse, sondern ein ernsthaftes Anliegen ist, solltet ihr auf Signal wechseln. Was Whatsapp kann, können andere Sofortnachrichten-Dienste nämlich schon lange: Ob GIFs, Videotelefonie oder Sprachnachrichten – Signal besitzt dieselben Stärken wie WhatsApp und gibt dabei keine persönlichen Daten weiter. Die größte Herausforderung? Den Freundes- und Bekanntenkreis vom selben Kommunikations-Dienst zu überzeugen. Die Wirklichkeit sieht nämlich meist so aus: WhatsApp, Telegram, Signal, Viber, Skype und Konsorten koexistieren mehr oder weniger friedlich am Handydisplay – denn: Der Versuch, wirklich alle Freunde auf eine Kommunikationsplattform mit hoher Datensicherheit zu locken, bleibt dann meist doch erfolglos. Aber Probieren geht ja bekanntlich über Studieren!

Nextcloud statt Dropbox

Ihr habt ein (Uni-)Projekt am Laufen, für das ihr verschiedene Texte und Zusammenfassungen teilt? Oder seid in einem Verein aktiv, in dem Protokolle und Dateien für alle ersichtlich bleiben sollen? Wer Daten noch sicherer teilen möchte, kann auf Nextcloud umsteigen. Auf Nextcloud lassen sich einfach Dateien speichern, die anschließend von unterschiedlichen Geräten abgerufen werden können. Dabei kann Nextcloud im Gegensatz zu Dropbox ohne zusätzliche Kosten auf einem privaten Server oder Webspace installiert werden.

Skribbl statt Houseparty

Eine Anwendung, die viele wohl erst während der Corona-Krise im Universum Dutzender Chat-Angebote gesichtet haben dürften, ist Houseparty. Die Videochat-Software, die auch verschiedene Spielfunktionen integriert, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Leider haben wir auch bezüglich dieser App schlechte Nachrichten für euch: Wie aus den Datenschutzrichtlinien hervorgeht, werden eure Daten zu Werbezwecken weiterverarbeitet. Dabei können selbst bei der Profillöschung einige der Informationen gespeichert werden. Wem das ein Dorn im Auge ist, kann mit seinen Freunden auch über andere Services ein wenig Spielespaß haben: Bei skribbl.io bekommt ihr ein Wort zugeteilt, das ihr für eure Freunde zeichnet, die wiederum erraten müssen, was sich da hinter eurem Gekritzel wohl verbirgt. Skribbl ist dabei allerdings keine klassische Plattform für Kommunikation – aber ihr könnt euch während des Spiels trotzdem ganz einfach per (verschlüsselter!) Videokonferenz parallel unterhalten.

Postweg statt Datenschutzmalheur

Wer auf Nummer sicher gehen möchte – und genug Geduld mitbringt, um ein Gespräch über mehrere Tage aufzuteilen – kann außerdem auf einen wahren Klassiker der schriftlichen Kommunikation zurückgreifen: Warum nicht wieder einmal Briefe per Postweg versenden? Dabei könnt ihr auch eurer Kreativität besseren Ausdruck verleihen als per E-Mail – und die Kommunikation erhält eine ganz persönliche Note.

Bleibt gesund und achtet auf euch und eure Mitmenschen. Ihr seid fleißig im Homeoffice? Dann schaut doch einmal in unseren Artikel für ein nachhaltigeres Homeoffice rein. Langsam habt ihr genug von den vielen negativen Schlagzeilen? Wir haben einige Lichtblicke in die Zukunft gesammelt.