Die Corona-Krise bestimmt heute in weiten Teilen unser alltägliches Leben und hält uns in Atem. Wir sehen einer Zukunft entgegen, in der wir die genauen Auswirkungen der gegenwärtigen Situation noch nicht abschätzen können.

Die Maßnahmen, die heute von Regierungen rund um die Erde beschlossen werden, werden morgen die Finanzmärkte und den globalen Handel genauso beeinflussen, wie das Verfolgen von Klimazielen.

Wir stehen zusammen!

Was wir auf der anderen Seite auch erleben, ist, dass die Menschen überall auf der Welt zusammenrücken. Dieses Gefühl vom Wir-sitzen-alle-im-selben-Boot, das hat sich auf der Welt breitgemacht. Die Krise, die wir heute erleben, und die wir alle, der eine schmerzlicher, der andere etwas weniger schmerzlich erfährt, hat eine Welle des Mitgefühls, der Solidarität und der Kreativität losgetreten.

Wenn sich eines deutlich zeigt, dann ist es, dass junge Menschen Verantwortung für Ältere übernehmen. Sei es nun das Für-den-Nachbarn-einkaufen-gehen, der aktive Einsatz im Rettungswagen, oder der Verzicht, in dem sich dieser Tage fast alle üben.
Solidarität, und Nächstenliebe sind immer ein Geben und Nehmen, Solidarität, das heißt, dass man zusammensteht, und das bei allen Krisen.

Tut sich da nicht etwas?

Die düsteren Nachrichten dieser Tage werden ab und an durch eine Meldung über die schwindenden Treibhausgasemissionen unterbrochen, Nachrichten, dass die eine oder andere Tierart wieder an Orten gesichtet wurde, an der sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen wurde. Viele Ökosysteme scheinen sich derzeit ein wenig zu erholen.

Ja, wir sehen kurzzeitig eine Verbesserung unserer Klima- und Ökobilanz. Wenn wir nach der Corona-Krise aber wieder in unseren Alltag zurückgehen, wie wir ihn vor März 2020 gelebt haben, dann sind diese Einsparungen auch ganz schnell wieder weg. Dass wir das Klima auch nicht schützen, oder dabei helfen, dass wir irgendwelche Klimaziele nachhaltig erreichen.

Wenn wir morgen weitermachen, wie wir es gestern getan haben, dann haben wir nicht begriffen, dass wir uns nicht von der Natur abschotten können. Dass wir vorsichtiger mit unserer Umwelt umgehen müssen.
Denn was wir heute wissen ist, dass Covid-19, eine Zoonose ist, also eine Infektionskrankheit die von Tieren auf Menschen überspringt. Und diese treten in zunehmendem Maße als Begleiterscheinung von Umweltveränderungen und der Zerstörung von Ökosystemen auf.

Für morgen vorsorgen

Es wäre schön, wenn wir uns, wenn die Corona-Krise hinter uns liegt, als gesamte Gesellschaft überlegen, ob alles, was uns vor März als notwendig erschien auch wirklich notwendig ist.
Das Zauberwort in dieser Krise, Verzicht, das gilt auch für die Klimakrise.

Nutzen wir den jetzigen Stillstand um darüber nachzudenken in welcher Welt wir zukünftig leben wollen. Nutzen wir die Solidarität und Kreativität und bauen wir zusammen an unseren Visionen von einer besseren Welt.

Fordern wir mutige Politik in allen Krisen. Wir sitzen immer alle zusammen im selben Boot, egal ob jung oder alt. Wenn heute die Jungen ihren Beitrag leisten um die Corona-Krise einzudämmen, die vorrangig Ältere betrifft, dann ist es nur richtig, wenn die Kinder und Enkel in ihren Sorgen von den Älteren auch ernst genommen werden.

Normalität

Wenn wir dann also irgendwann wieder in unseren uneingeschränkten Alltag zurückkehren, dann sollten wir daran denken, dass “normal”, oder, dass was wir als das normale Leben vor der Corona-Krise bezeichnen ein Klimanotstand und ein ökologischer Notfall war.
Es wird Zeit für eine Normalität ganz ohne Krisen, Notfälle und Notstände. Und die gibt es nur – ganz wie bei der Corona-Krise auch, wenn wir alle unseren Beitrag dazu leisten. Ganz ohne das Ausspielen von Krisen gegeneinander. Dafür aber mit ganz viel Solidarität.

Machst du mit?