Herzlich willkommen zum aktuellen Überblick über die Preisentwicklungen auf den internationalen Energiemärkten. Alle Terminmarkt-Preise und Entwicklungen auf den Märkten bespreche ich gerne persönlich mit Ihnen.
Ihr Marktupdate
Wöchentliche Preisentwicklungen auf den internationalen Energiemärkten
Marktentwicklung
Derzeit herrscht nicht viel Aktivität auf den Rohstoff- und Strommärkten, und die Stimmung kann als abwartend beschrieben werden. Grundsätzlich hat sich kaum etwas verändert. Das Kalenderjahresprodukt (Cal 25 Phelix DE) sollte sich weiterhin im Trendkanal zwischen 85 und 96 EUR/MWh bewegen. Unser Analyst schätzt die Situation folgendermaßen ein: “Wenn das Cal 25 aus dem aktuellen Kanal ausbricht, könnte sich ein neuer Trend entwickeln.” Aktuell sieht er jedoch eine seitwärtsgerichtete und uneindeutige Entwicklung. Ein Hinweis auf eher sinkende Preise ist die Spotpreisentwicklung des aktuellen Stromjahres. Die Differenz zwischen Spot- und Terminmarkt ist recht markant: Im Vergleich Cal 25 – Spotdurchschnitt bisheriges Jahr liegt die Differenz bei schwachen 30 EUR/MWh. Klarerweise wird erst am Ende des Jahres festgestellt werden können, wie groß die Differenz ist, aber es müsste schon einiges passieren, damit sie sich markant verkleinert. Je länger das Jahr dauert, desto eher wird der Markt auf diesen Umstand reagieren. Gestern schloss die Börse in Leipzig in einem schwachen Marktumfeld mit einem Abrechnungspreis für das Cal 25 (Phelix DE) von 92,96 EUR/MWh.
Rohstoffpreise, CO2 und weitere Entwicklungen
Zwei zentrale Faktoren werden über den weiteren Verlauf der Strompreise entscheiden: die Entwicklung der Gaspreise und der CO2-Preise. Für beide Faktoren ist eine Prognose schwierig. Bei der Gaspreisentwicklung führen aller Wahrscheinlichkeit nach nur geopolitische Risiken dazu, dass es zu einem Preisanstieg kommt. Von der Nachfrageseite ist eher weniger zu erwarten, das lässt sich zum Beispiel am prognostizierten Wirtschaftswachstum Deutschlands festmachen. Aus heutiger Sicht wird die stärkste Wirtschaft Europas 2025 nur um etwa einen Prozentpunkt wachsen. Daher läuft die Entwicklung seitwärts. In dieser Woche handelte der Preis für Erdgas für das kommende Lieferjahr ohne starke Veränderung zur Vorwoche seitwärts und kostete für den entsprechenden Lieferzeitraum rund 35 EUR/MWh (Durch TTF).
Ein Händler analysierte zu Beginn der Woche, dass der CO2-Markt momentan der Treiber für den Gaspreis ist. Hier gibt es eine starke Interdependenz zwischen der CO2-Preisentwicklung und der Gaspreisentwicklung. Und da liegt auch die Spannung im heurigen Stromjahr. Wohin entwickelt sich der CO2-Preis gegen Ende des Jahres? Hier sind die Meinungen zweigeteilt. Ein Senior Trader meinte gestern in einem Gespräch, dass die Luft am CO2-Markt draußen ist und nur noch politische Einflüsse für eine Aufwärtsbewegung sorgen, andere meinen, dass die Spekulanten eine zu große Kaufposition offen haben und dadurch gegen Ende des Jahres die Nachfrage stark steigen wird. Eines ist festzuhalten: Die Preisdynamik bei den CO2-Zertifikaten ist sehr groß. Anfang April lag der Preis bei 57 EUR, und gestern lag er bei etwa 70 EUR/MWh (EUA Dez 24). Auch hier bleibt es nicht langweilig.
Spotmarkt und Aktuelles
Kein Thema beschäftigt die Branche derzeit so sehr wie die negativen Preise. Die sogenannte “Entenkurve”, die sich am Spotmarkt während der “PV-Stunden” abzeichnet, treibt eine Entwicklung voran, deren Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen sind. Auch in dieser Woche lagen die Preise in den Mittagsstunden in Deutschland im negativen Bereich, während sie in den frühen und späten Abendstunden wieder deutlich anstiegen, teilweise auf über 100 EUR/MWh. Das wirkt sich auch auf den Durchschnitt aus. Seit dem 13.05. lag der Spotdurchschnitt in Deutschland und Österreich bei 47,12 EUR/MWh (DE) und 46,69 EUR/MWh (AT). Ein ähnlich niedriges Niveau hatten wir zuletzt Anfang April. Es ist nicht überraschend, dass Europa PV-Anlagen im Rekordtempo installiert, allen voran Deutschland. Deutschland verzeichnete in diesem Jahr bereits 139 Stunden mit negativen Preisen, und am vergangenen Dienstag wurde ein Einspeiserekord verzeichnet – mit einer Leistung von 47,1 GW am Netz. In Österreich verläuft die Entwicklung ähnlich und wird in bestimmten Stunden durch den hohen Anteil erneuerbarer Energien noch verstärkt. Hinzu kommt, dass sich die Nachfrage noch nicht erholt hat und die Wirtschaft leider die darin liegenden Möglichkeiten nicht nutzt.
Hinweis: Es wird keine Haftung für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der in diesem Newsletter enthaltenen Börsen- und Wirtschaftsinformationen, allgemeinen Marktdaten, Preise, Indizes sowie daraus allenfalls abgeleitete Schlussfolgerungen, Meinungen und sonstige Inhalte übernommen.
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