Der Dezember ist durch Weihnachten und Silvester die konsum- und damit ressourcenintensivste Zeit des Jahres. Geschenke, Online-Bestellungen und Verpackungen führen zu einem erhöhten Materialaufwand und damit zu einem massiven Anstieg des CO2-Ausstoßes. Dabei lässt sich gerade der Silvesterabend so gestalten, dass keine neuen Ressourcen verbraucht und sogar Dinge vom Weihnachtsfest nochmals benutzt werden. Hier kommen 4 Tipps, um die bekanntesten Silvestertraditionen ohne neue Ressourcen zu feiern.

1.   Silvestertradition Feuerwerk: umweltfreundlich

Warum ist Feuerwerk nicht gut für die Umwelt?

Die Feinstaubbelastung steigt in vielen Städten in der Silvesternacht auf den Höchststand im ganzen Jahr an. Auch, wenn das Silvesterfeuerwerk in Österreich weniger als 0,6 % der jährlichen Emissionen ausmacht, gelangt es trotzdem über die Atemluft in den Körper und setzt sich auf Gewässern und in den Böden ab.
Zusätzlich belastet es Haus- wie auch Wildtiere, die mit ihrem wesentlich feineren Gehör in Panik versetzt werden können. Fuchs, Biber oder Fledermaus können durch ihre feine Sensorik sogar Hörschäden erleiden.

Was ist die Alternative zu umweltschädlichem Feuerwerk?

Trotzdem muss man nicht darauf verzichten, das alte Jahr mit Feuer und Lärm zu verabschieden und die bösen Geister zu vertreiben. Mit einer Feuertonne im Garten, einem Schwedenfeuer oder selbstgemachten Fackeln lassen sich die umweltschädlichen Raketen imitieren.  Die Fackeln lassen sich zum Beispiel aus alten PET-Flaschen, Lichterketten vom Weihnachtsfest und einem Ast basteln.
Mit Trommeln oder einfach Kochtopf und Löffeln kann man jede Menge Lärm machen. Das macht vor allem Kindern Spaß.

2.   Silvestertradition Bleigießen: umweltfreundlich

Warum ist Bleigießen nicht gut für die Umwelt?

Seit 2018 hat die EU in einer Richtlinie den Grenzwert für Blei neu angesetzt. Seit dem sind die altbekannten Bleigießen–Sets verboten. Sie enthalten giftige Schwermetalle, die sich beim Erhitzen lösen und die Gesundheit und die Entwicklung, vor allem bei Kindern, beeinträchtigen können.

Was ist die Alternative zum schädlichen Bleigießen?

Statt Blei eignen sich genauso gut Wachs und Wachsreste, die insbesondere nach der Weihnachtszeit sowieso in fast allen Haushalten anfallen. Das Prinzip ist dasselbe wie beim Bleigießen: Einfach das Wachs auf einem Löffel über einer Kerze erhitzen und dann mit Schwung in kaltes Wasser kippen, schon hat man sein Orakel für das neue Jahr.

oekostrom AG: Person, die ein „FROHES NEUES JAHR“-Banner vor einem dunkelblauen Hintergrund hält.

3.   Silvestertradition Knallbonbons und Konfetti: umweltfreundlich

Der Dezember ist durch die Weihnachtszeit eine der Abfall-intensivsten Zeiten im Jahr: allein in Österreich steigen die Müllberge um bis zu 20 % an.
Um nicht zusätzlich an Silvester zu den überquellenden Abfalltonnen beizutragen, lassen sich Knallbonbons, Konfetti und Co. leicht aus Materialien herstellen, die beim Weihnachtsfest übrig geblieben sind.

Was ist die Alternative zu Knallbonbons und Konfetti aus Plastik?

Knallbonbons kann man aus altem Geschenkpapier und leeren Klopapierrollen upcyclen. Als Inhalt eignen sich Zettel mit guten Wünschen und selbstgemachtes Konfetti. Für das Konfetti  nutzt man ebenfalls das Geschenkpapier vom Weihnachtsfest: Einfach mit einem Locher löchern, was das Zeug hält.  So braucht man für die Knallbonbon-Silvestertradition keine neuen Ressourcen und gibt alten sogar ein zweites Leben.

4.   Silvestertradition Glücksbringer: umweltfreundlich

Schweinchen, Rauchfangkehrer, Kleeblatt und Co. gehören als kleine Geschenke und Glücksbringer für das neue Jahr in vielen Haushalten zu den Silvestertraditionen. Dabei werden die meisten Plastikteilchen billig außerhalb der EU produziert und landen nach dem Fest schnell im Müll.

Was ist die Alternative zu Glücksbringern aus Plastik?

Als umweltfreundliche Glücksbringer-Alternative lässt sich zum Beispiel ein Glückscent verschenken. Damit symbolisiert man der beschenkten Person, dass man ihr wünscht, ihr möge niemals das Geld ausgehen. Die Tradition geht auf den Tauftaler zurück, der früher an Haus- und Stalltüren genagelt wurde, um Hexen zu vertreiben.

Generell gilt für das nachhaltige Silvesterfest: Use what you have (= nutze, was du hast). Es braucht weder Einweggeschirr noch Einmalervietten und auch übrig gebliebene Lebensmittel von den Feiertagen lassen sich meist noch in ein großartiges Festmahl verwandeln.

Quellen:

https://www.umweltbundesamt.at/news211217

https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/so-feiern-sie-silvester-im-einklang-mit-umwelt-und-natur

https://www.heute.at/s/darum-ist-bleigiessen-dieses-jahr-verboten-52934302

https://www.derstandard.de/story/2000131989315/ein-fest-fuer-die-tonne-zu-weihnachten-faellt-immer-mehr

https://www.stadt-wien.at/freizeit/feste-feiertage/silvesterbraeuche-oesterreich.html

https://theminimalthemindthevan.com/tipps-fuer-eine-zero-waste-party/

https://oekostrom.at/mediathek/blog/6-tipps-fuer-ein-nachhaltiges-silvester-neujahr-ohne-raketen-muellberge-und-co/