Wenn du dir im neuen Jahr den Vorsatz genommen hast, sparsamer zu leben, kommt Use what you have, eins der Mottos der Zero Waste Bewegung, gerade recht, um dich dabei zu unterstützen. Ich gebe dir in diesem Beitrag 5 Tipps, wie du die Zero Waste Philosophie in den Bereichen Haushalt, Lebensmittel, Kleidung, Badezimmer und Freizeit anwenden kannst, um ohne Einschränkung sparsamer zu leben.

Mit Zero Waste Geld sparen im Haushalt

Gerade beim Hausputz und Wäschewaschen kommen zig unterschiedliche Reiniger und Waschmittel zum Einsatz, die oft jede Menge Geld kosten.
Dabei reichen einige wenige Universalmittel, damit die Wohnung ordentlich glänzt und die Wäsche richtig sauber wird. Reduziere den Inhalt deines Putzschranks und brauche zunächst die Mittel auf, die du hast.

Anschließend kannst du mit einfachen Hausmitteln, ganz ohne viel Aufwand und Chemiker:innen-Ausbildung, deine Reinigungsmittel selbst herstellen.
Die Grundausstattung sind Natron, Essig, Zitronensäure und Kernseife. Damit lassen sich zum Beispiel Waschpulver, Allzweckreiniger oder WC-Tabs zaubern.
Die Hausmittel kosten im Schnitt so viel, wie ein einziger Reiniger im Handel, lassen sich dabei aber vielfältig einsetzen und halten länger.

Ein weiteres Plus: Mit den einfachen Hausmitteln schonst du nicht nur die Haushaltskasse, sondern auch die Umwelt und deine Gesundheit. Denn mit natürlichen Reinigern verzichtest du ganz automatisch auf schädliche Chemie.

Einsparungspotential pro Monat: ca. 15 €

Mit Zero Waste Geld sparen beim Lebensmitteleinkauf

Wenn man überlegt, dass in Wien jeden Tag so viel Brot weggeworfen wird, wie in Graz gegessen wird, kann man sich etwa die Größenordnung vorstellen, in der nicht nur Lebensmittel, sondern auch Geld wortwörtlich in der Tonne landen. In Österreich sind das pro Haushalt und Jahr etwa 300 bis 400 €.
Um hier einzusparen, ist die Planung des Einkaufs die halbe Miete. Aber auch Verkochen, Einfrieren oder Einwecken sind Möglichkeiten, um Lebensmittel und Geld vor der Tonne zu retten.

Wer eh schon nichts wegwirft und trotzdem noch beim Lebensmitteleinkauf sparen will, ist bei der Initiative Foodsharing oder der App To Good To Go richtig. Eine weitere einfache Möglichkeit, um Lebensmittelverschwendung einzudämmen und gleichzeitig zu günstiger zu leben, ist, auf reduzierte Lebensmittel zurückzugreifen, deren Mindesthaltbarkeitsdatum kurz vor dem Ablauf steht. Die gibt es meist gesammelt in einer Kiste im Kühlregal.

Einsparungspotential pro Monat: ca. 35 €

Zero Waste Einkauf; Foto: Lorraine Wenzel

Eine Sammlung frischer Produkte und Nüsse, darunter Äpfel, Zwiebeln, Karotten, Schnittlauch und Gläser mit Nüssen und dunklen Beeren auf einer weißen Oberfläche – ganz im Sinne des Ethos „Sparsamer leben durch Zero Waste“.

Mit Zero Waste Geld beim Gewand sparen

Östreicher:innen besitzen im Schnitt 85 Kleidungsstücke, deren Lebensdauer durchschnittlich nicht mehr als drei Jahre beträgt. Dabei liegen rund 72 Millionen Kleidungsstücke ungetragen oder kaum getragen im Kasten. Statt sie dort versauern zu lassen, sortiere doch einfach einmal deinen Kleiderkasten aus und stell zum Beispiel einige Teile auf willhaben – so verdienst du mit deinen alten Stücken sogar noch etwas dazu.

Wenn du etwas Neues brauchst, greif möglichst nicht auf qualitativ minderwertige Fast Fashion Stücke zurück, die schnell kaputtgehen und somit nicht nur das Teil, sondern auch dein Geld im Restmüll landet, sondern kauf z.B. im Second-Hand Store oder organisiere eine Kleidertauschparty mit Freund:innen.

In Second-Hand Läden finden sich oft hochwertige Teile für kleines Geld und bei einer Tauschparty kannst du deine Geldbörse komplett stecken lassen.

Einsparungspotential: 136 € (durschnittliche monatliche Ausgabe für Kleidung in Österreich)

Mit Zero Waste Geld sparen im Badezimmer

Ähnlich wie in unseren Putzschränken, sind unsere Badezimmer oft vollgestopft mit Kosmetik- und Drogerieartikeln, die sich als Regalleichen in der hintersten Ecke verstecken. Brauchst du tatsächlich einmal alles auf, was sich in den Schränken angesammelt hat, kannst du dir den Drogerie-Einkauf sicher für ein paar Wochen sparen.

Danach gilt: meist sind einige wenige Produkte völlig ausreichend und die brauchen weder einen Designer:innen-Namen, noch eine auffällige Verpackung. Setze zusätzlich auf so natürliche Produkte wie möglich, die lassen sich meist vielfältig anwenden.

Ein Bio-Kokosöl aus dem Supermarkt kannst du gleichzeitig als Haaröl, Bodylotion und zum Abschminken einsetzen und sparst hier wiederum nicht nur Geld, sondern auch jede Menge unnötiger Inhaltsstoffe, die sonst auf deiner Haut landen.

Mit Kokosöl lässt sich übrigens auch hervorragend ein einfaches Deo herstellen und das morgendliche Ölziehen ersetzt die Mundspülung.

Einsparungspotential pro Monat: 50€

Second Hand Kleidung schont die Umwelt und die Geldbörse; Foto: Lorraine Wenzel

Im Inneren des Bekleidungsgeschäfts finden sich Regale mit verschiedenen Kleidungsstücken und Accessoires, die zu einem „Sparsamer Leben durch Zero Waste“-Lebensstil anregen. Ein Schild mit dem Wort „Babäm“ ist sichtbar und eine einzelne Deckenleuchte beleuchtet den Bereich.

Mit Zero Waste Geld sparen in der Freizeit

Leihen, tauschen und teilen sind Leitwörter, die die gesamte Zero Waste Philosophie durchziehen. Gerade in der Freizeit lassen sich damit nicht nur jede Menge Ressourcen, sondern auch bares Geld sparen. Bücher, Spiele und Puzzles bekommt man in Büchereien, offenen Bücherschränken oder im Spieleverleih.

Skier, Banjo und Bohrmaschine haben sicher entweder Freund:innen oder Nachbar:innen oder man leiht (und verleiht) über Bibliotheken der Dinge, wie Leila in Wien.

Übrigens: Nicht nur Geld und Ressourcen lassen sich so sparen, sondern Gespräche und Austausch gewinnen.

Einsparungspotential: ca. 100€ pro Monat