Ufuk Ozturks, einst Oxford Dozent, widmet sich heute einem Startup und der Vision, die ursprüngliche Bedeutung und Kraft von Kakao wieder in den Mittelpunkt zu rücken, indem er Trinkschokolade in seinen „Kakaohäusern“ anbietet. Das Zoom-Gespräch mit ihm führt in die Vergangenheit des „Theobroma cacao“, wörtlich „Speise der Götter“, die den Schutz der Natur und des Sozialen gewähren soll.
Von einer heiligen Pflanze zum Industrieprodukt
Kakao war einst eine hochgeschätzte Pflanze in mesoamerikanischen und südamerikanischen Kulturen des Amazonas. Als Medizin und Ritualpflanze verwendet, galt er als Quelle von Energie, Heilung und Inspiration. Die moderne Industrialisierung hat Kakao in ein Massenprodukt verwandelt, bei dem soziale Faktoren und die ursprüngliche Qualität oft auf der Strecke bleiben. „Kakao war früher ein Heilmittel. Heute finden wir in einer gewöhnlichen Tafel Schokolade kaum noch Spuren des ursprünglichen Kakaos,“ erklärt Ufuk. Sein Ziel ist es, Kakao wieder zu dem zu machen, was er einst war: Eine Pflanze, die verbindet und heilt.
Nachhaltige Produktion & kultureller Wandel
Das Startup „Kakaohaus“ hat sich auf die Produktion von Trinkschokolade spezialisiert, die ausschließlich aus wildwachsendem Kakao hergestellt wird. Statt auf Plantagenanbau setzt das Team auf die Zusammenarbeit mit indigenen Bevölkerungen, die ihre Wälder bewahren möchten und die Ufuk in ihrer Souveränität stärken möchte: „Wir arbeiten mit Kakaobauern zusammen, die in Kooperativen organisiert sind und ausschließlich alte, wildwachsende Kakaosorten anbauen. Dadurch schützen wir die Natur und unterstützen die lokale Bevölkerung.“ Sein Partner Miguel aus Ecuador, dessen Familie in der dritten Generation Kakao und Kaffee handelt, spielt dabei eine zentrale Rolle.
Kakao als Symbol für Bewusstsein
Ufuk sieht in Kakao mehr als nur ein Produkt. Es ist für ihn ein Lebensmittel, um Bewusstsein für eine achtsamere und offenere Lebensweise zu schaffen. Dabei spielt Intuition eine zentrale Rolle: „Wir trainieren unsere Intuition, indem wir den natürlichen Prozess des Entscheidens wieder erlernen.“
Neben der philosophischen, literarischen und wissenschaftlichen Ergründung oder der Produktion dieses Lebensmittels arbeitet das Team daran, das Bewusstsein für die richtige Verarbeitung von Kakao zu schärfen. „Es reicht nicht aus, nur gute Zutaten zu haben. Es empfiehlt sich auch zu wissen, wie man sie verwertet. Deshalb wollen wir den Menschen in unseren Kakaohäusern auch zeigen, wie man Kakao richtig zubereitet.“
Es reicht nicht aus, nur gute Zutaten zu haben. Es empfiehlt sich auch zu wissen, wie man sie verwertet. Deshalb wollen wir den Menschen in unseren Kakaohäusern auch zeigen, wie man Kakao richtig zubereitet.
Ufuk Öztürk
Blick in die Zukunft: Ein Netzwerk der Nachhaltigkeit
Das erste „Kakaohaus“ soll im September nächsten Jahres in Konstanz eröffnet werden. Daneben plant Ufuk die Teilnahme an verschiedenen Festivals mit einem mobilen „Kakao-Bus“. Langfristig will er für eine Kakaohauskultur, womöglich auch in der Hauptstadt der Kaffeehauskultur Wien, sorgen.
Ufuks Vision verbindet Umweltschutz, soziale Verantwortung und kulturelle Werte in synergetischer Weise. Seine Arbeit zeigt, wie eine Pflanze wie Kakao nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch zur Bewusstseinsbildung auf unserem Planeten beitragen kann: „Es geht nicht nur um Kakao. Es geht darum, wie wir mit den Ressourcen der Natur umgehen und wie wir gemeinsam eine lebendige Zukunft gestalten.“
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