AKW Mochovce 3 – Betriebserlaubnis ist unverantwortlich
14.05.2021 • von Reinhard Uhrig
Gestern erteilte die slowakische Atomaufsicht UJD eine Betriebserlaubnis für den seit 1985 im Bau befindlichen Atomreaktor Mochovce 3, trotz der zahlreichen ungelösten Probleme und Skandale rund um das Bauprojekt. Sobald diese Erlaubnis wirksam wird, kann die Betreibergesellschaft Kernbrennstoff in die Anlage einführen und den Reaktor in Betrieb nehmen.
Nach einer ersten Analyse der Unterlagen durch ExpertInnen der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 ist dieses Vorgehen der Atomaufsicht UJD in keinster Weise nachvollziehbar und absolut unverantwortlich: „In den letzten Jahren haben wir zusammen mit ehemaligen und aktiven Ingenieuren der Chaos-Baustelle Mochovce eine Vielzahl von technischen Problemen sowie Missmanagement aufgedeckt“, sagt Reinhard Uhrig, Atom-Sprecher von GLOBAL 2000. „Aufgrund der grassierenden Korruption ist kein Bauteil und noch nicht einmal ein als Zertifikat ausgegebenes Stück Papier zuverlässig. Die slowakische Atomaufsicht versagt seit vielen Jahren – der slowakische Staat muss im Sinne ganz Europas die Kontrolle über die Baustelle übernehmen.“
Beispielhaft sind hier einige der in den letzten Jahren aufgedeckten Probleme genannt:
Mochovce 3 wäre bei Inbetriebnahme eine tickende Zeitbombe – bekannte und noch nicht entdeckte Sicherheitsprobleme der endlosen Pfusch- und Korruptions-Baustelle machen ein Hochfahren des Reaktors absolut unverantwortlich.
Uhrig
„AKW-Betriebsgenehmigungen sind in der Slowakei seit 2014 zeitlich unbefristet – der Reaktor könnte bis 2081 betrieben werden, fast hundert Jahre nach Baubeginn. GLOBAL 2000 wird mit seinen österreichischen und internationalen UnterstützerInnen alle Rechtsmittel einlegen, um die Inbetriebnahme dieser verpfuschten Höllenmaschine und damit den möglichen nächsten Super-GAU in Europa zu stoppen.“
Hier geht’s zur Mochovce 3-Betriebserlaubnis der slowakischen Atomaufsicht.
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