16. Februar 2022: Es gibt unzählige Möglichkeiten um nachhaltiger zu leben und gleichzeitig Geld zu sparen. Aber wie geht das genau mit dem nachhaltigen Vermögensaufbau?
Jetzt einmal ehrlich! Wir haben alle unsere schlechten Gewohnheiten. Wir shoppen aus Langeweile, rauchen, benutzen viel zu häufig das Auto und lassen das Handykabel non-stop am Strom hängen.
Was aber haben alle diese Laster gemeinsam? Sie verursachen unnötige Co2 Emissionen und sind schlecht für unser Börserl. Als wir Finanzlöwinnen beschlossen uns finanziell fit zu machen, begannen wir auch unseren Konsum grundlegend zu überdenken. Das verbliebene Geld konnten wir dann sparen oder gewinnbringend investieren. Und siehe da! Dies ließ unser Vermögen wachsen.
Es gibt unzählige Möglichkeiten um nachhaltiger zu leben und gleichzeitig Geld zu sparen. Aber wie geht das jetzt genau mit dem nachhaltigen Vermögensaufbau?
Um das von uns gesetzte Ziel zu erreichen sind einige Schritte notwendig:
- den eigenen Konsum zu überdenken sowie Bereiche finden in denen Kosteneinsparungen möglich sind
- das ersparte Geld auf die Seite legen (und nicht für andere Dinge ausgeben)
- einen geeigneten (online) Broker suchen und ein Depot anlegen
- ein (nachhaltiges) Finanzprodukt auswählen
- einen Sparplan einrichten und automatisiert regelmäßig investieren
Schritt 1 – Einsparen und gleichzeitig nachhaltiger leben?
Hier einige von uns Finanzlöwinnen erprobte Ideen, die wir mit euch teilen möchten:
Kein Bereitschaftsdienst für Elektrogeräte
Die meisten von uns lieben ihre Elektrogeräte, doch viel zu viele von diesen Geräten sind dauerhaft im Standby-Modus. Dieser benötigt übers Jahr gesehen ebenfalls viel Strom und die Rechnung am Ende des Jahres ist einfach. Über € 100 kann uns dieser Allzeit-bereit-Modus im Jahr kosten. Also begeben wir uns alle auf Stromfresser-Jagd. Wer die meisten findet hat gewonnen. Zu großen Stromfressern gehören übrigens auch ältere Leuchtmittel.
Heißer Tipp: Mehrfachstecker mit On-Off Schalter für Eure Elektrogeräte verwenden und vorm Schlafen gehen abschalten. ALLE Lampen auf LED Leuchtmittel umstellen.
Ersparnis: ca. 100 EUR/Jahr
Fast Food kennt jeder, aber hast du schon von Fast Fashion gehört?
Schon gewusst? Die Modeindustrie befindet sich unter den Top drei der umweltschädlichsten Einzelsektoren. Diese Mentalität der Wegwerfgesellschaft und die gedankenlose Jagd von einem Trend zum nächsten, sowie die Überproduktion von Kleidung verursachen große Umweltschäden und Co2 Emissionen. Fast Fashion wird aus billigen Kunstfasern wie z.B. Polyester produziert, die wiederum aus fossilen Rohstoffen* hergestellt werden. Beim Waschen der Kleidung wird dann das Mikroplastik freigesetzt, welches schließlich auch in den Weltmeeren landet. Dies passiert vor allem bei Sportkleidung! Nicht zu vergessen sind die Lieferketten der Modeindustrie, welche ebenfalls Treibhausgase freisetzen. Vor allem Onlineshopping und gedankenloser (kostenloser) Rückversand bedeuten eine geballte Ladung an Co2 Ausstoß.
Aber nicht nur das, auch große Mengen Wasser werden verbraucht und bei der Färbung teilweise hochgiftige Chemikalien eingesetzt. Die Modebranche ist auch bei Themen wie Menschenrechte und adäquate Arbeitsbedingungen nachlässig.
Slow Fashion ist die Gegenbewegung dazu und steht für die Entschleunigung der Modeindustrie. Das heißt, der Konsum soll verlangsamt und Kleidung länger getragen werden. Ziel ist es, damit bessere Bedingungen für Mensch und Natur zu schaffen.
Tipp: Kaufentscheidungen öfters über mehrere Tage oder zumindest eine Nacht überdenken, Fashion aus zweiter Hand kaufen, Tauschparties mit Freundinnen veranstalten oder Kleidung von der Mama borgen. Retro ist schließlich immer in Mode :).
Ersparnis bei 10 nicht gekauften Kleidungsstücken: ca. 500 EUR/Jahr
*Fossile Rohstoffe sind natürliche, in der Erde lagernde Kohlenstoffvorkommen, die über lange Zeiträume aus Abbauprodukten von toten Pflanzen und Tieren entstanden sind und in Form von Erdöl, Erdgas oder Kohle abgebaut werden können.
Brauchen wir wirklich einen Autoschlüssel um von A nach B zu kommen?
Dass die Nutzung eines eigenen Autos weder nachhaltig noch billig ist, wissen wohl die Meisten. Für längere Strecken am Land ist diese ja noch nachvollziehbar. Allerdings sind 45% aller Autofahrten nicht länger als 5 km. Gerade auf den ersten beiden Kilometern verbraucht ein kalter Benzinmotor durchschnittlich atemberaubende !30 Liter (auf 100 km hochgerechnet).
Wie aber die Motivation finden ohne das Auto auszukommen?
Tipp: Verpasse Jeder:m in deinem Haushalt ein Fitnessarmband mit Schrittzähler! Am Ende des Tages oder der Woche wird der/die Sieger:in der meisten Schritte prämiert. Der/die Wochensieger:in darf dann z.b. entscheiden was am Wochenende gekocht wird.
Fahrgemeinschaften sind eine tolle Möglichkeit sich die öffentlichen Verkehrsmittel zu ersparen. Der/die Fahrer:in bekommt einen Spritzuschuss fürs mitnehmen, die Mitfahrer:innen können morgens gemütlich dösen und es stehen weniger Autos im Stau. Win-win-win.
Übrigens: auch Carsharing, Elektroroller und E-Bike sind noch immer Klima- und Budgetfreundlicher als das eigene Auto. Aber Achtung! Auch ein Elektroroller verbraucht aufgrund der Batterie, viele wertvolle Ressourcen und Energie.
Ersparnis für eine Wenigfahrerin (7000 km/Jahr): ca. 5.000 EUR/Jahr
Schritt 2 – das ersparte Geld auf die Seite legen
Achte vor dem eigentlichen Investieren darauf, dass du einen Notgroschen zur Verfügung hast. Der Notgroschen kann z.B. drei Monatsgehälter betragen (je nachdem wie hoch deine Fixkosten sind). Jeden weiteren Euro, kannst du investieren. Investiere aber nur jene Summe, die du nicht kurzfristig für “Notfälle” brauchst (z.B.: für den Fall, dass der Kühlschrank kaputt wird).
Schritt 3 – Geld investieren
Um dein Geld gewinnbringend anzulegen, kannst du dir einen Online Broker suchen und ein Depot eröffnen. Wie das genau funktioniert, erfährt ihr in unserem nächsten Blogbeitrag!
Schritt 4 und 5 – Langfristiger Vermögensaufbau
Was ist also das Geheimnis um ein richtiges Vermögen aufzubauen? Das Ganze muss laaangfristig passieren! Wichtig ist also, die Investition so lange wie möglich bestehen zu lassen und den Zinseszins zu nutzen. Beim Zinseszinseffekt handelt es sich um den Zins auf Zinsen. Da Zinsen wiederholt entstehen, entsteht ein exponentieller Wachstumseffekt. Über einen langen Zeitraum wird nicht nur das eingesetzte Kapital, sondern auch die entstandenen Zinsen verzinst. Dies sorgt für einen echten Wachstumsschub deines Vermögens.
Wer nachhaltig investieren möchte, sollte darauf achten, dass sein Kapital nicht in Unternehmen fließt, die der Umwelt schaden, Rüstungsgeschäfte betreiben oder Menschen ausbeuten. Wenn du in nachhaltige Finanzprodukte investieren möchtest, müssen diese bestimmte Kriterien erfüllen. Nähere Infos dazu findest du in unserer #1 Kolumne
Die Finanzlöwinnen-Kolumne #1: Nachhaltig in ETFs investieren – (oekostrom.at)
Alles in allem, besteht für Investoren/Investorinnen nachhaltiger Finanzprodukte kein Rendite Nachteil. Im schlechtesten Fall kommen diese zum gleichen Ergebnis wie mit einer nicht nachhaltigen Anlage. Eine Studie der Ratingagentur Scope Analysis im Jahr 2017 ergab, dass sich zwischen herkömmlichen und „sauberen“ Aktienfonds über drei Jahre Laufzeit kaum Leistungsunterschiede messen lassen. Im Fünf-Jahres-Vergleich erzielten nachhaltige Fonds laut der Untersuchung sogar eine um einen Prozentpunkt höhere Rendite. Ein weiterer Vorteil von nachhaltigen Geldanlagen: Der Schwankungsbereich grüner Fondsanteile ist geringer.
Nachhaltige Geldanlagen: Mit Fonds, ETFs & Co. nachhaltig investieren | finanzen.net
Schritt 5 – Sparpläne einrichten
Sparpläne eignen sich für den langfristigen Kapitalaufbau, da monatlich automatisiert in das Finanzprodukt deiner Wahl investiert wird. Und siehe da, schon wird regelmäßiger Vermögensaufbau betrieben. Beachte aber, dass nicht alle ETFs sparplanfähig sind!
Jetzt wird gerechnet!
Jetzt wird es spannend! Wieviel Vermögen kann man also über einen Zeitraum von 30 Jahren mittels des ersparten Gelds aufbauen? Wir haben den nachhaltigen ETF MSCI World SRI ausgesucht und rechnen mit durchschnittlich 7% Rendite im Jahr (die durchschnittliche Rendite dieses ETF war über die letzten Jahre aber sogar höher)! In Summe ergeben unsere vorgeschlagenen Ersparnisse eine Summe von 5.600 EUR pro Jahr und 466 EUR pro Monat. Wenn man die 466 EUR monatlich investiert, könnten am Ende der Laufzeit folgende Beträge stehen:
Eingezahlte Beträge: 167.760,00 Euro
Zinsen: 380.493,17 Euro
Guthaben: 548.253,17 Euro
Durchschnittszins: 7,00 %
Wertzuwachs: 7,56 %
Ein solcher erwirtschafteter Betrag könnte z.B. deine Pensionslücke schließen und dir im Alter ein selbstbestimmtes Leben bieten. Beachte aber, dass die Steuer (in Österreich beträgt die KEST 27,5%) und Inflation in die oben genannten Beträge nicht eingerechnet sind.
CONCLUSIO: Für uns Finanzlöwinnen bedeutet nachhaltig investieren also auch bewusst zu konsumieren. Und bewusster Konsum schont nicht nur die Umwelt, sondern hilft auch bei deinem Vermögensaufbau.
Eure Finanzlöwinnen
Anna, Bernadette, Carmen & Jessica
Es handelt sich hierbei um keine Anlageberatung oder Empfehlungen! Wir berichten hier lediglich von unseren bisherigen Gedanken, Erfahrungen und Ideen.
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