Als Mama denkt man nicht nur an die nächsten Jahre – sondern oft schon an das ganze Leben des eigenen Kindes. Für mich war früh klar: Ich möchte meiner Tochter nicht nur Liebe, Geborgenheit und Bildung mitgeben, sondern auch finanzielle Sicherheit und Wissen. Also habe ich begonnen, für sie zu investieren – nachhaltig, langfristig und mit viel Herz.

Warum ich für mein Kind investiere

Schon als meine Tochter zwei Jahre alt war, hatte ich den Wunsch, für sie einen ETF-Sparplan einzurichten. Ich war voller Motivation – und wurde schnell ausgebremst. Denn in Österreich ist das mit einem eigenen Kinder-Depot leider nicht so einfach wie in Deutschland.

Ich wollte mich damit aber nicht abfinden – und so begann meine Reise durch den Dschungel der Begriffe wie „mündelsicher“, „Depotübertrag“ und „Schenkungsgrenze“. Und ich habe Lösungen gefunden, die für uns funktionieren.

Vielleicht helfen sie dir auch weiter, aber es sei explizit erwähnt, dass es sich hierbei um keine Anlageberatung handelt. In den folgenden Zeilen, berichte ich über meine persönlichen Entscheidungen und wie ich das privat für mich und meine Familie gelöst habe.

Und für weitere vertiefende Informationen verlinke ich Euch zum Schluss weitere Artikel von finanzenverstehen.at und von broker-test.at. Beide schlüsseln das Thema: „Depot für Kinder/Junior-Depot“ für Österreich sehr gut auf.

Ich möchte meiner Tochter nicht nur Liebe, Geborgenheit und Bildung mitgeben, sondern auch finanzielle Sicherheit und Wissen.

Carmen Weingartshofer

Die Finanzlöwinnen

Was ist in Österreich möglich – und was (noch) nicht?

In Österreich dürfen Ersparnisse von Minderjährigen ausschließlich mündelsicher angelegt werden. Aber was bedeutet „mündelsichere Fond“ eigentlich genau? Mündelsicher sind alle Vermögensanlagen, bei denen Wertverluste der Anlage mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen sind: Sparbücher, Bausparverträge, einige Wertpapiere wie z.B. Pfandbriefe oder österreichische Staatsanleihen. In Österreich fallen derzeit 14 Investmentfonds und zwei Immobilienfonds in diese Kategorie. Das heißt: keine Aktien, keine ETFs und keine Kryptowährungen. Und bei den Kosten der mündelsicheren Produkten läuft es mir kalt den Rücken runter. Die Gebühren dieser variieren von 0,75 % bis hin zu 3,25 %. Dazu kommen noch die Laufenden Kosten zwischen 0,40% und 1,5% pro Jahr. Zum Vergleich – ein ETF weist durchschnittlich zwischen 0,10 und 0,30% TER (Kosten) pro Jahr auf.

Meine zwei Depot-Strategien

Es gibt zwei Möglichkeiten der Anlage für Kinder:

Variante 1: Depot auf den Namen der Eltern

Ich habe für meine Tochter ein Unterdepot bei meinem österreichischen Broker eröffnet – auf meinen Namen. Die Idee: Wenn sie volljährig ist, kann ich ihr die Wertpapiere schenken oder auf ein eigenes Depot übertragen. Vorteil: Ich kann frei investieren – auch in günstige, breit gestreute ETFs. Nachteil: Es gehört offiziell mir – das bedeutet auch: Ich trage das Risiko und ich zahle auch die Steuern dafür. Wenn ich das Depot dann übertragen möchte, sobald meine Tochter volljährig ist, gilt es auch die Gesetzeslage zu beachten. Derzeit sind Schenkungen in Österreich steuerfrei, aber müssen ab einer gewissen Höhe beim Finanzamt angemeldet werden. Wenn es also soweit ist, dann unbedingt die aktuelle Gesetzeslage bezüglich Schenkungen beachten.

Variante 2: Kinderdepot über einen deutschen Broker

In Deutschland bin ich auf OSKAR gestoßen. Dort war es möglich, ein Kinderdepot direkt auf den Namen meiner Tochter anzulegen.

Fun Fact: Ich brauchte dafür eine Steuernummer für mein Kleinkind. Diese zu bekommen, war aber überraschend einfach. Nach 10 Minuten in der Warteschleife beim Finanzamt und einem netten zweiminütigen Gespräch hatte ich diese nämlich innerhalb von sage und schreibe lediglich 12 Minuten.

Ergänzend: Klassisches Sparkonto bei der Hausbank

Meine Schwiegereltern haben ein Sparkonto auf den Namen meiner Tochter eröffnet – ganz klassisch, wie früher, aber digital verknüpft mit unserem Online-Banking. Dort kommt immer wieder etwas zum Geburtstag oder zu Weihnachten drauf. Praktisch – aber Zinsen gibt’s halt (derzeit) kaum.

Ein weiteres Highlight: Own360 für meine Patenkinder

Für meine Patenkinder habe ich bei Own360 Sparpläne eingerichtet. Das ist super einfach, und man kann auch ein zusätzliches Depot für ein Kind führen – das später, ab dem 18. Geburtstag, offiziell übertragen wird.

➡️ Technisch ein Unterkonto, aber in der Praxis eine feine Lösung!

Drei Euroscheine – fünf, zehn und zwanzig Euro – liegen überlappend auf einer Holzfläche und spiegeln die Erfahrungen des Frugalismus beim bewussten Ausgeben wider.

Wichtig zu wissen

Elterngeld vs. Kindergeld:

Wenn das Geld den Kindern gehört, darf es nur mündelsicher veranlagt werden.

Wenn du dein eigenes Geld für dein Kind investierst, kannst du es frei anlegen – und später schenken.

Schenkungen in Österreich sind aktuell steuerfrei, aber es gibt Meldepflichten. Also: besser vorher informieren!

Mein Fazit: Investieren für Kinder braucht Mut – und Geduld

Ich bin froh, dass wir uns früh mit dem Thema beschäftigt haben. Wir haben eine gute Mischung gefunden aus sicherer Anlage, nachhaltiger Investition und finanzieller Bildung. Unsere Tochter wächst nicht nur in einer liebevollen, sondern auch finanziell bewussten Umgebung auf.

Und klar: Ich träume davon, dass sie mit 18 nicht mit dem Ersparten ins Casino geht – sondern vielleicht ihren ersten eigenen ETF-Sparplan anlegt. 😅

Auf gute Investments!

Eure Finanzlöwin

Carmen

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Disclaimer: Es handelt sich hierbei um keine Anlageberatung oder Empfehlungen! Wir berichten hier lediglich von unseren eigenen Gedanken, Erfahrungen und Ideen.