Kurz bevor ich meine neue Aufgabe als Vorstand der oekostrom AG angetreten habe, war ich mit meiner Familie in Venedig. Unsere drei noch jungen Kinder waren fasziniert von der „Wasserstadt“. Wir Erwachsenen auch. Überwältigend, was Menschen gemeinsam erschaffen können.

In wenigen Jahrzehnten werden wir darüber vielleicht nur noch in Büchern lesen können. Dann, wenn sich die Erde so dramatisch erwärmt hat, dass die gestiegenen Meeresspiegel diese einzigartige Kulturstadt versinken lassen. Schockierend eben auch, was Menschen gemeinsam zerstören können. Wir steuern immer noch auf 4 bis 6 Grad Erderwärmung zu, trotz all der wichtigen Abkommen und der großen Worte. Zehntausende Hektar Fichtenwälder in Österreich sind der Erwärmung des Landes – wir sind hier wegen den Binnenlage schon bei plus 2 Grad (!) – bereits zum Opfer gefallen. Weg. Für immer. Viele andere Pflanzen und Tiere auch.

Die oekostrom AG unterstützt „I am Greta“.

In Venedig nutzte ich auch die Gelegenheit, bei den Filmfestspielen den Film „I am Greta“ zu sehen, der dort Weltpremiere feierte. Ein beeindruckender Dokumentarfilm, der sowohl die Person Greta Thunberg als auch den Umgang der Mächtigen mit der Klimakrise in ihrer jeweiligen Komplexität zeigt. Der Film erzeugt Nachdenklichkeit und Betroffenheit, ein Schwanken zwischen Überwältigung angesichts der Klimakrise und Hoffnung auf positive Veränderung. Er macht deutlich, dass wir massiv umsteuern müssen – und das sehr rasch. Die oekostrom AG unterstützt diesen Film übrigens bei seinem Österreich-Start im Oktober als eine der beiden Hauptsponsorinnen.

Nur gemeinsam können wir Veränderung schaffen.

Greta Thunberg sagt in dem Film einen an sich banalen Satz, fast beiläufig: „Nur gemeinsam können wir es schaffen.“ Und genau deshalb gibt es die oekostrom AG. Weil es Menschen und Unternehmen braucht, die gemeinsam anpacken und das Richtige für die erneuerbare Energiezukunft tun – von Anfang an. Mit diesem Gedanken wurde die oekostrom AG vor mittlerweile 21 Jahren aus der Anti-Atombewegung heraus gegründet, mit diesem Gedanken ist sie durch stürmische Zeiten gegangen und mit diesem Gedanken wird sie stark und erfolgreich in die Zukunft gehen.

Der Verlauf der vergangenen zehn Geschäftsjahre war sehr gut, 2017 und 2019 waren Rekordjahre. Auch 2020 sind wir wirtschaftlich wieder sehr gut unterwegs. Und genau das gibt uns die Freiheit, das zu tun, wofür wir stehen – für eine Energieversorgung mit Zukunft.

Wir sind der wichtigste Vermarkter von nachhaltig erzeugtem Strom, der das strenge Umweltzeichen der Republik Österreich trägt. Wir sind der führende Vermarkter eines Wärmeprodukts mit Biogas an Haushalte und Unternehmen in Österreich. Die oekostrom AG ist heute der größte unabhängige Energieversorger in Österreich. Auch in Deutschland, Tschechien und der Slowakei sind wir erfolgreich.

Nachhaltige Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle bekommen eine nie gekannte Bedeutung. Die oekostrom AG hat daran Anteil.

Wirtschaftliches Tun und der Einsatz für nachhaltige Lebensbedingungen sind bei uns kein Widerspruch.

Und wir hören nicht auf. Wir nutzen die Chancen, die sich uns gerade jetzt bieten. Der Green Deal der EU-Kommission, der Anspruch auf Klimaneutralität Österreichs bis 2040 – da passiert gerade etwas. Nachhaltige Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle bekommen eine nie gekannte Bedeutung. Die oekostrom AG hat daran Anteil. Weil wir immer mehr waren als ein banales „Kilowattstunde-gegen-Geld“-Unternehmen. Weil wir wirtschaftliches Tun mit dem Einsatz für nachhaltige Lebensbedingungen verbinden. Weil wir getrieben sind von einer Mission.

Wir arbeiten für das Klima.

Mit erneuerbarer Energie schützt die oekostrom AG ganz praktisch und greifbar das Klima. Je mehr wir davon produzieren und verkaufen, desto besser für das Klima. Bei uns bedeutet wirtschaftliches Wachstum eins-zu-eins mehr Klimaschutz.

Wir arbeiten für die Menschen.

Kund*innen sind mehr als Zählpunkte, zuliefernde Ökostromproduzent*innen sind mehr als Einspeiser*innen, Partnerschaft ist für uns mehr als ein Deal. Deshalb engagieren wir uns in der Nachhaltigkeits-Community. Deshalb treten wir gegen Hochrisikotechnologien wie die Atomkraft ein. Deshalb unterstützen wir den Kohleausstieg. Wir sind nicht die Größten, nicht die Mächtigsten, aber wir sind ein sehr lästiger Stachel im Fleisch derjenigen, die mit ihrer Ignoranz unsere Umwelt und unser Klima schädigen.

Wir sind unabhängig und deshalb laut, mutig und schnell. Wir können das tun, was wir für richtig halten.

Wir arbeiten für unsere Investor*innen.

Menschen vertrauen der oekostrom AG ihr Geld an. Und dieses Geld arbeitet – anders als bei fast allen anderen Investments – für den wirtschaftlichen Erfolg, aber eben auch direkt für das Klima und das gesellschaftliche Wohlergehen. Wer bei uns vor fünf Jahren investiert hat, hat das Geld verdoppelt. Und wir erzeugen und verkaufen jeweils fast doppelt so viel erneuerbaren Strom wie vor fünf Jahren, zum Vorteil für das Klima. Die oekostrom AG ist eine Klima-Investition. Und wir wachsen kraftvoll weiter.

Wir arbeiten für uns.

Und wir arbeiten nicht zuletzt auch für uns selbst – für uns als Mitarbeiter*innen der oekostrom AG. Weil es Sinn macht, was wir tun. Weil wir gemeinsame Werte haben. Weil wir etwas bewegen wollen. Weil es uns ein Anliegen ist, dass es Venedig auch in fünfzig Jahren noch geben wird.

Ulrich Streibl, Foto: thomaskirschner.com

Ulrich Streibl, Foto: thomaskirschner.com

Wissen als Kapital

Dieses gemeinsame Einstehen für die Bewältigung des Klimawandels ist für mich heute von großer Bedeutung. Denn ich war ja vor meiner Zeit im Umweltbundesamt und jetzt bei der oekostrom AG mehr als 20 Jahre in klassischen Energieunternehmen tätig. Dort habe ich viel gelernt. Ich halte genau dieses Wissen für mein großes Kapital, das ich nun in die oekostrom AG tragen kann.

Schauen Sie es sich an. Ich freue mich jedenfalls sehr heute als Vorstand für Produktion und Finanzen Teil des oekostrom AG-Teams zu werden. Und ich freue mich auf den Austausch und die Zusammenarbeit mit Ihnen!