Die Klimakrise abzuwenden ist eine globale Herausforderung. Die Folgen des Klimawandels sind komplex, da sie eine Vielzahl unterschiedlicher Bereiche betreffen. In der Folge haben sie auch erhebliche sicherheitspolitische Auswirkungen.

Das österreichische Bundesheer hat sich in einem aktuellen Bericht mit den Herausforderungen der Zukunft auseinandergesetzt. Die Klimakrise ist dabei eines der Probleme mit der größten Auswirkung auf die Sicherheit Österreichs und mit einer der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeiten. Auch andere Länder haben bereits ähnliche Einschätzungen vorgelegt.

Wetterextreme, Überschwemmungen und Dürren, steigender Meeresspiegel und die ungleiche geopolitische Verteilung der Risiken stellen in einer vernetzten Welt eine gemeinsame Herausforderung für alle Länder dar. Auch das US-amerikanische Pentagon bearbeitet das Thema seit Jahren intensiv. Dort geht man davon aus, dass einerseits die Betroffenheit der eigenen Streitkräfte zunehmen wird (Assistenzleistungen, meteorologische Auswirkungen auf die Infrastruktur usw.) andererseits auch, dass sich geopolitische Konflikte verschärfen werden.

Das US-Militär gehörte zu den weltweit ersten Streitkräften, die sich dieses Themas im Jahr 2014 mit einer strukturierten Roadmap genähert haben. Erst im März 2019 haben knapp 60 ehemalige Generäle der US-Streitkräfte den US-Präsidenten nochmals an diese Bedrohung erinnert. Auch die deutsche Bundeswehr hat bereits 2012 in einem Bericht ähnliche Schlüsse gezogen und für mehr Zusammenarbeit auf internationaler Ebene geworben. Die Bedrohungslage umfasst auch beim österreichischen Bundesheer ein breites Spektrum von Aufgaben, die die Militärs für sich identifizieren.

Angesichts der Tatsache, dass global nicht nur fossile Infrastruktur, sondern auch Erdöl- und Erdgasförderländer massiv militärisch geschützt werden müssen, wäre eine rasche Energiewende weg von diesen Energieträgern doppelt sinnvoll. In Anbetracht knapper öffentlicher Mittel ist es sinnvoller, diese Kräfte für den Erhalt unserer Gesellschaft zu investieren und einzusetzen als für den Schutz der Zerstörung.