Anhänger der Zero Waste Bewegung versuchen ihren Müll auf ein Minimum zu reduzieren, um Ressourcen und damit die Umwelt zu schonen. Doch Zero Waste ist mehr als nur Müllvermeidung – Zero Waste ist ein rundum nachhaltiger Lebensstil, der sich auf alle Bereiche des Lebens erstreckt. So auch auf die Energieversorgung.

Warum sich Ökostrom und die Zero Waste Bewegung so gut ergänzen, beschreibt Lorraine Wenzel, Bloggerin und Leiterin des Marketing Teams von Zero Waste Austria.

Was ist die Zero Waste Bewegung?

Zero Waste (dt.: Null Müll) bedeutet erstmal, so wenig Müll zu produzieren, wie möglich. Dabei geht es darum, seinen ganz eigenen Teil zum Thema Umwelt- und Klimaschutz beizutragen und Nachhaltigkeit in seinen Alltag zu integrieren. Begleitet wird die Bewegung von den sogenannten 5 R’s: Refuse, Reuse, Reduce, Recycle, Rot.

Viele beginnen einfach mit der Reduktion von Plastikartikeln, also dem Reduce.

Plastik ist zur Zeit sowieso in aller Munde und die Problematik bekannt: Im Jahr 2050 soll es mehr Plastik in den Meeren geben als Fische und es wurde sogar Mikroplastik im menschlichen Körper nachgewiesen. Dass das, für uns und die Umwelt, mehr als ungesund ist, ist klar. Dementsprechend wird die Plastikflasche gegen eine wiederverwendbare getauscht, das Duschgel gegen die Seife und der erste Schritt ist gemacht.

Bienenwachstuch

Eine Hand hält ein rechteckiges Objekt, das oben und unten mit einem rosa Blumenmuster verziert ist, während sich in der Mitte ein grüner Abschnitt mit einem rosa und schwarzen Design befindet. Dieses elegante Stück entspricht perfekt den Zero-Waste-Prinzipien und spiegelt das Engagement für nachhaltige Schönheit wider.

Hat man das Einweg-Plastik aus dem Alltag verbannt, folgt der nächste: Langlebige Zero Waste Alternativen finden und damit Müll eliminieren. Das Bienenwachstuch ist hier ein gutes Beispiel. Mit dem wiederverwendbaren Tuch werden Alu- und Frischhaltefolie aus der Küche verbannt. Refuse ist hier das Leitwort.

Das Tolle: Alternativen gibt es für fast alles – manchmal muss man einfach auf Altbewährtes zurückgreifen. So tastet man sich langsam an ein müllfreies Leben heran. Durch das ändern von Routinen, lässt sich dann schnell viel Abfall einsparen.

Aber was ist eigentlich mit den 75.000 Tonnen Altkleidern, die jedes Jahr im Restmüll landen?

Auch hier gibt es jede Menge Möglichkeiten: Angefangen von Second Hand Stores über Kleidertauschparties, es sind so viele Klamotten im Umlauf, da braucht es eigentlich nichts Neues. Stichwort: Reuse.

Was gerade bei Kleidung besonders deutlich wird, sind die ethischen Faktoren. Abgesehen von der immensen Ressourcen-Verschwendung, wenn wir das 78. T-Shirt einfach aussortieren, ohne es je wirklich getragen zu haben, spielen auch andere Komponenten eine Rolle: Faire Bedingungen für den Planeten beim Anbau von Textilien wie Baumwolle und faire Arbeitsbedingungen für die ProduzentInnen der Kleidung. Ethik und Fairness gehören zum Zero Waste Lifestyle unbedingt dazu.

Durch diese beiden Stichwörter wird vieles, was vorher selbstverständlich war, hinterfragt. Dabei geht es dann nicht mehr nur um unseren täglichen Konsum, sondern auch darum, wie grün die eigene Bank eigentlich ist oder, wo die Energie in den Leitungen herkommt.

Strom macht zwar per se keinen Müll, aber…

… auch beim Strom haben wir die Entscheidung zwischen ethisch sauberen und nicht so sauberen Auswahlmöglichkeiten.

Warum ist Atom- und Kohlekraft ein Problem?

Spätestens seit Tschernobyl weiß man, was passiert, wenn es zu einem Unfall in einem Atomkraftwerk kommt: Die Umwelt wird durch Radioaktivität verseucht, die Gesundheit von Mensch und Tier gefährdet und das über einen langen Zeitraum. Dabei ist kein Reaktortyp vor schweren Unfällen gefeit – die Möglichkeit eines sogenannten GAUs ist bei jedem Atomkraftwerk möglich.

Die Gewinnung von Energie aus Kohle wiederum setzt jede Menge Kohlendioxid frei. In Deutschland bis zu 38 % der gesamten Treibhausgasemissionen. Zusätzlich gelangen schädliche Stoffe wie Feinstaub, Quecksilber und Stickoxide durch die Schornsteine in die Atemluft und machen dort erwiesenermaßen krank. Insbesondere im Angesicht der Klimakrise ist Energie aus Kohle einfach nicht mehr vertretbar, wenn wir die Erderwärmung, wie im Pariser Klimaabkommen beschlossen, wirklich auf 1,5 Grad begrenzen wollen.

Ökostrom hingegen…

… setzt ein deutliches Zeichen für den Umweltschutz und gegen Atom-und Kohlekraftwerke. Wenn man sich für Ökostrom entscheidet, verringert sich der Anteil der fossilen und nuklearen Energiequellen. Wenn der Anteil des Stroms aus fossilen Energiequellen sinkt, verringern sich auch die CO² Emissionen und das ist das, was wir im Zeichen der Klimakrise alle anstreben sollten.

Gerade der ökologische Fußabdruck und die eigene CO2-Emissionen spielen auch beim Zero Waste Gedanken eine große Rolle. Genau dazu gehört auch der Wechsel zum Ökostromanbieter. Warum sollte man denn überhaupt das Risiko von Atomkraftwerken und Umweltverschmutzung eingehen, wenn es doch Energiegewinnung aus Wind, Wasser oder Solar gibt?

Wer ist Zero Waste Austria?

Ein ressourcenschonender Umgang mit der Welt und Innovationen, die einen Mehrwert für Mensch und Umwelt bieten – das ist die Vision von Zero Waste Austria. Dafür fordert der gemeinnützige Verein eine Zero Waste Unternehmenskultur und macht die Zero Waste Bewegung, durch die Online- und Offline-Vernetzung einzelner Akteure, Projekte und Aktionen in ganz Österreich bekannter.

Das Credo: Es gibt für alles Alternativen! Durch Workshops und Konferenzen wird Nachhaltigkeit aktiv erlebt und diskutiert und so von einer theoretischen auf eine praktische Ebene gehoben.

In Schulen lehrt der Verein der nächsten Generation einen nachhaltigen Umgang mit unseren endlichen Ressourcen. Außerdem berät er Unternehmen, wie man einen mülfreien Arbeitsplatz schaffen kann und zeigt, dass eine Zero Waste Gemeinde keine Utopie sein muss.

Zusätzlich gibt es die Zero Waste Austria Card. Die Karte ist in der Zero Waste Card oder Special Mitgliedschaft enthalten. Mit ihr gibt es bei allen KooperationspartnerInnen des Vereins Rabatte und tolle Aktionen. So erfährt man nicht nur, welche nachhaltigen Lösungen es bereits gibt, sondern spart auch noch beim