Eine Kreditkarte kann Meere retten und dem Besitzer die Schuhgröße seines CO2-Fußabdrucks vor die Nase halten.

In Finnland liebt man es, bargeldlos zu bezahlen, auch wenn die Beträge noch so klein sind, eine Kreditkarte ist hier das Um und Auf. Die Bank of Aland setzte daher alles auf diese Karte und verfolgte damit ein hehres Ziel: Die Ostsee vor weiteren Verschmutzungen zu bewahren. Wie das geht? Sie entwickelte den Aland-Index, der die CO2-Auswirkungen jeder Transaktion genau berechnet. Jeder noch so kleine Einkauf wird aufgelistet und – da schau her – mit einem CO2-Wert versehen, den dieses Produkt bei seiner Herstellung verbraucht. So wird einem schnell klar, was man seiner Umwelt zumutet.

Schweden war das nächste Land, das den Aland-Index nutzt, mit Mastercard kooperiert und über eine App die Schuhgröße des CO2-Fußabdrucks sichtbar macht. Die Berechnung basiert übrigens auf den von der Weltbank definierten CO2-Kosten.

Das Ganze mutet wie Kalorienzählen an. Mit der Zeit weiß man, was wie viel CO2 man im täglichen Leben verbraucht. Das Bewusstsein dafür wächst. Und wahrscheinlich auch die Einstellung, dieses oder jenes lieber sein zu lassen – denn die Abrechnung kommt. Am Monatsende. Für sich und für die Umwelt.

Das Gute an der App: Man kann sogar seine eigene Klimabilanzgrenze festlegen. Senkt so seine Einkäufe und auch die CO2-Emissionen, die mit jedem Einkauf verbunden sind. Wer sein Gewissen erleichtern will, wird eingeladen, sich an Klimaschutzprojekten zu beteiligen, die zur globalen Emissionsreduzierung beitragen. Und erhält Anregungen, wie ein nachhaltigeres Leben aussehen kann.

Übrigens: Die DO Black Kreditkarte stammt von Doconomy, einem schwedisch finnischen Fintech-Startup, das 2018 gegründet wurde. „Wir glauben an die Verwendung von Geld als Kraft für das Gute“, hört man aus den Reihen des Unternehmens. Kann man nur hoffen, dass sich diese Karte auch in anderen Ländern durchsetzt. Die Bank of Aland ist jedenfalls bereit, den Index zu teilen.