Von guten Vorsätzen, miesen CO2-Bilanzen und dem Versuch, ein besserer Mensch zu werden: Die beiden Autorinnen Susanne Fröhlich und Constanze Kleis erzählen gut gelaunt über ihren Selbstversuch, sich für eine bessere Zukunft unseres Planeten einzusetzen.

Mein ökologischer Fußabdruck ist wahrscheinlich so groß, dass man ihn vom Weltall aus sehen kann. Jeder Yeti wäre zutiefst beeindruckt,“ gesteht sich die Autorin Susanne Fröhlich ein. Kein Grund für sie, den Kopf in den Sand zu stecken und so zu tun, als wäre nichts. Im Gegenteil: Zusammen mit Constanze Kleis hat sie ein Buch geschrieben: Weltretten für Anfänger. Die beiden wollen damit eine ziemlich schadstofffreie Orientierungshilfe für jene geben, die etwas ändern wollen. Sie verheimlichen dabei nicht, dass es nicht ganz einfach wird, unserem Planeten etwas Gutes zu tun. Sie reden von Zwickmühlen und Fettnäpfchen, zeigen Hürden und Fallstricke auf und stellen sich den sozialen, emotionalen und moralischen Aspekten des Weltrettens. Sie lassen fakten sprechen und teilen mit ihren Leserinnen und Lesern, was sie beim Selbstversuch gelernt haben. Zum Glück vergessen sie nicht, die ernste Angelegenheit mit Humor zu nehmen. „Es gibt keine Alternativen zum sofortigen Handeln, keinerlei Verhandlungsspielraum, wenn wir unseren Kindern keinen Planeten hinterlassen wollen, der eigentlich auf die Palliativstation gehört,“ schreiben die beiden Frauen in ihrem Buch.

Klimawandel doch nur Hysterie?

Solange die Arktis nicht vor unserer Tür schmilz, der Regenwald nicht um die Ecke brennt und die Kinder, die in den Kobaltminen im Kongo Nachschub für unsere Smartphone-Akkus fördern, nicht an unserer Haustüre vorbei zur Sklavenarbeit gehen, ist es ja ohnehin leicht, sich all die Notausgänge offenzuhalten, die sich seit Jahrzehnten bewährt haben: Das Ganze Gedöns ums Klima als Hysterie abzutun“, ist in dem Weltretten-Buch zu lesen. Und ja, es wird immer Menschen geben, die sogar dann noch behaupten, es gäbe keinen Klimawandel, wenn in ihrem Vorgarten bloß noch Kakteen wachsen. Daher rufen die beiden zum Handeln auf: Einer muss anfangen, damit aus individuellem Verzicht irgendwann ein kollektiver wird – siehe Greta. Verzicht kann etwas Virales haben, ansteckend sein. Dabei finden beide Frauen das Wort „Verzicht“ grundfalsch. „Schließlich kann man beim Weltretten nur gewinnen – nämlich die eigene Lebensgrundlage“, so Susanne Fröhlich.

Einiges, was Susanne Fröhlich gelernt hat:

Es gibt aber noch viel mehr- siehe Buch. ;-)

  1. Selbst wenn es so klingt, aber „der Klimawandel“ ist kein anderer. Der Klimawandel, das sind wir.
  2. Weltretten ist lebenslanges Lernen.
  3. Wissen ist eine Supermacht und außerdem auch noch eine Unabhängigkeitserklärung.
  4. „To stay” ist besser als „to go” – nicht nur in Beziehungen.
  5. Man kommt mit deutlich weniger Kleidung aus, als man glaubt.
  6. Eine neue Haltung verändert viel mehr als eine neue Bluse.
  7. Man kann vielleicht nicht alles reparieren, aber alles second-hand kaufen.
  8. Leihen geht vor Neuanschaffung.
  9. Biofleisch ist besser als Fleisch aus Massentierhaltung – am besten ist es, ganz auf Fleisch zu verzichten.
  10. Ich frage jetzt öfter mal, ob ich jemandem mitnehmen kann. Denn beim Autofahren kommt es darauf an, wie viele Menschen im Wagen sitzen.
  11. Es ist nicht alles gleich gut, bloß weil ein E davorsteht. Das gilt für E-Autos ebenso wie für E-Scooter.
  12. Gerade im Haushalt zeigt sich, das stimmt, was die Amerikaner sagen: Little stones make big mountains. Denn Heizen gehört ebenso wie der Stromverbrauch zu den „big points“ beim Klimaschutz.
  13. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es – Erich Kästner

hl und somit einem friedlichen, gesunden, wesentlichen beziehungsweise bewussten Leben entspricht.