Mikroplastik hat sich in unser Leben geschlichen, trifft jeden Einzelnen, ob wir wollen oder nicht. „Kunststoffmüll verschmutzt nicht nur Flüsse und Ozeane und schadet den Meereslebewesen, sondern ist inzwischen auch im Boden und in der Luft nachgewiesen. Wir können nicht verhindern, dass wir selbst Plastik aufnehmen. Mikroplastik belastet die Luft, die wir atmen, unsere Nahrung und das Wasser, das wir trinken“, sagt Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz des WWF Deutschland.

Laut einer aktuellen Studie vom WWF nehmen wir durchschnittlich bis zu fünf Gramm Mikroplastik pro Woche auf. Fünf Gramm mag nicht viel klingen, aber: Es entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte. Und wer will schon eine Kreditkarte verspeisen, fragt der WWF? Ich habe meine gerade abgewogen, der Vergleich stimmt.

1. Chemie im Blut

Wer im Chemieunterricht gut aufgepasst hat, dem wird diese Liste helfen. Denn es gibt viele verschiedene Inhaltsstoffe, die auf Mikroplastik hinweisen. Hier sind sie:

  • Acrylate Copolymer (AC)
  • Acrylate Crosspolymer (ACS)
  • Dimethiconol
  • Methicone
  • Polyamide (PA, Nylon)
  • Polyacrylate (PA)
  • Polymethylmetacrylate (PMMA)

Und so weiter und so fort. Greenpeace hat eine Liste aller Stoffe zusammengestellt, um
gängige Kunststoffe inklusive Silikone in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten zu erkennen.

2. CodeCheck: Die App gegen Mikroplastik

Und wer sich diese Liste an Zungenbrechern nicht merken kann – wer kann das schon – nimmt einfach die App CodeCheck. Die erkennt Mikroplastik im Handumdrehen. Einfach den Barcode scannen und schon erhält man eine detaillierte Zusammenfassung der Inhaltsstoffe. Ich habe gleich mal meine Dattelpackung gescannt und bin gewarnt worden: zu viel Zucker. Aber kein Mikroplastik. Glück gehabt.

3. Plastik abschminken

Kleine Plastikpartikel sollen bei Peelings abgestorbene Zellen von der Hautoberfläche entfernen. Bei Cremes wird häufig der Stoff Acrylates Crosspolymer eingesetzt, welcher der Haut ein geschmeidiges Gefühl geben soll. Das Zusatzmittel Polyquaternium-7 in Shampoos soll das Ziepen beim Kämmen mindern, indem es einen Kunststofffilm über die Haare legt. Der Nährboden für Mikroplastik ist wie so oft: die Gier. Denn Plastik in Kosmetik soll Produktionskosten sparen. Der Weg aus der Klemme: Naturkosmetik verwenden oder Peelings selber fabrizieren. Was ich schon lange mache: Ich verwende Seife, eingepackt in Papier, gut duftend und umweltfreundlich. Zur Sicherheit werde ich sie gleich mit dem CodeCheck scannen.

Mehr Infos:
Die vom WWF beauftragte Studie „No Plastics in Nature: Assessing Plastic Ingestion from Nature to People“ basiert auf einer Untersuchung der University of Newcastle Australia. Sie ergibt, dass Menschen im globalen Durchschnitt bis zu 2000 kleine Plastikteilchen in der Woche aufnehmen. Das entspricht ca. 21 Gramm pro Monat und etwas mehr als 250 Gramm Plastik im Jahr.

Gut zu wissen: Im Blogbeitrag von Ulla Unzeitig gibt’s weitere Infos.

Die Herausforderungen dieser evolutionären Epoche der Menschheit lassen erahnen, dass noch mehr multiple, periodische Krisen (wirtschaftlich, sozial, ökologisch, klimatisch, etc.) in größerem Maße anstehen – dafür braucht man kein Hellseher sein, sich schlicht und ergreifend mit den lokalen und globalen Geschehnissen auseinandersetzen.

Ernst Merkinger

Es gilt allerdings jegliche Angst vor der Zukunft oder die Hoffnung auf eine bessere Zukunft innerlich, so herausfordernd es ist, anzunehmen und sich auf gegenwärtige Gelassenheit zu besinnen, um dadurch mit Weitblick couragierte, praktische, weise, wesentliche Entscheidungen zu treffen, die innerhalb unseres Einflussbereiches sind.

Erst durch die Akzeptanz wird Gelassenheit bewusst, ein Offen-Sein und eine vernünftige Intelligenz zugänglich, die dabei hilft, über die gewohnten, leidbringenden Ich-begrenzten- Ideen und Konzepte hinauszugehen, um für bewusstes Tun zu sorgen und – das wird den intuitiven Wunsch nach Veränderung im nachhaltig-konstruktiven Sinne erst wahrlich stillen – eine Form des wesentlichen Tuns, das über Verhaltensmuster des verzerrten Optimismus und verzerrten Pessimismus hinausgeht.

Ein Paradigmenwechsel des Wollens

Gleichermaßen wird damit einhergehend ein Paradigmenwechsel des Ich-begrenzten- Wollens eingeleitet. Es werden vermehrt keine gestörten Entscheidungen des Rechthaben-Wollens, des Verteidigens, des eigenen Benefits wegen, vielmehr logische Entscheidungen, die der Ur-Idee der Demokratie entsprechen, entspringen. Entscheidungen, die sich beispielsweise nicht an Profitmaximierung, Konsum oder (parteiinterner) Macht orientieren, vielmehr an wesentlichen Fragen der Allgemeinwohlgesinnung, der Gleichheit und somit friedlichen Lebens.

Ist dies eine utopische, naive These? – Nein. Es ist vielmehr eine notgedrungene Qualität, die sich die nächsten Jahrzehnte entwickelnd etabliert, vermehrt sacken wird (müssen), um ein (halbwegs) friedliches Leben im globalisierten Zeitalter in Europa beziehungsweise am Planeten Erde zu ermöglichen.

Doch am Weg zu einem Leben des Allgemeinwohlsinns wird es noch gewaltig lärmen, dafür bedarf es keiner Hellsichtigkeit oder den Hauch eines Pessimismus – schlicht und ergreifend deswegen, weil die egoistischen, gewohnten Verhaltensmuster der Gesellschaft eingefahren sind, weil das identitätsstiftende Festhalten am materialistischen Gut, Verhalten der Gier oder Selbstsucht, Ängste der Bedeutungslosigkeit so stark sind.

In der Ruhe und der der Selbsterkenntnis liegt die Kraft

Der Ursprung des Zitats „In der Ruhe liegt die Kraft.“ wird am ehesten auf Konfuzius, einem chinesischen Philosophen (551 v. Chr. bis 479 v. Chr.) zur Zeit der östlichen Zhou-Dynastie, zurückgeführt.

Zur Selbsterkenntnis bietet sich das Zitat von Yunus Emre mitunter an: „Wissen ist das Wissen kennen. Wissen ist sich selbst zu kennen. Wenn du dich nicht selbst kennst, was nützt all dein Lesen?“ Diese sehr spitze Ansicht stammt von jenem türkischen Dichter und Mystiker, dessen Worte im Türkenschanzpark beim Yunus Emre Brunnen in Wien eingemeißelt nachzulesen sind.

Er stellt in Frage und weist darauf hin, dass erlesenes, erlerntes Wissen nicht von Nutzen ist, wenn der Mensch nicht aus dem Wissen der Selbsterkenntnis heraus befreiend weiß, durchschaut, was der relativen Wahrheit entspricht und nicht entspricht.

Mitunter weist er darauf hin, dass nachhaltig-konstruktive Entscheidungen nicht auf erkenntnisverzerrten Egoismen, Wissen der Angst, Rechthaberei oder Bedürftigkeit basieren, vielmehr aus allgemeinwohl-erfüllter Interessens-Qualität, die ihren Ursprung im sokratischen Unwissen hat, Einheiten der Selbsterkenntnis.

Dies bedeutet freier Logik zu sein, sich dem Interesse widmen zu können, offen zu sein für Entscheidungen, die dem Allgemeinwohl und somit einem friedlichen, gesunden, wesentlichen beziehungsweise bewussten Leben entspricht.