„Wir sind junge Menschen und streiken freitags in ganz Deutschland, um gegen die aktuelle Klimapolitik zu protestieren. Der Klimawandel ist längst eine reale Bedrohung für unsere Zukunft. Wir werden die Leidtragenden des Klimawandels sein. Gleichzeitig sind wir die letzte Generation, die einen katastrophalen Klimawandel noch verhindern kann. Doch unsere Politikerinnen und Politiker unternehmen nichts, um die Klimakrise abzuwenden. Die Treibhausgas-Emissionen steigen seit Jahren, noch immer werden Kohle, Öl und Gas abgebaut. Deswegen gehen wir freitags weder in die Schule noch auf die Uni. Denn mit jedem Tag, der ungenutzt verstreicht, setzt Ihr unsere Zukunft aufs Spiel!“ mit diesem Appell beschreibt Fridays for Future Deutschland die Motivation der weltweiten Bewegung.
Skepsis, Desinteresse, Tatenlosigkeit? Ganz im Gegenteil! Jungen Menschen weltweit ist der Klimawandel absolut nicht egal! Klimaaktivistin Greta Thunberg hat mit ihrer Aktion „Skolstrejk för klimatet“ („Schulstreik für das Klima“) Jugendliche in ganz Schweden, aber auch weltweit inspiriert und damit motiviert für echten Klimaschutz zu kämpfen und die Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft in ihren Ländern herauszufordern.
Unter dem Titel #FridaysForFuture – statt die Schule zu besuchen, streikt Greta Thunberg seit Ende August 2018 jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament – haben sich Jugendliche in vielen Länden zusammengeschlossen und machen in einzelnen Ortsgruppen mit verschiedensten, selbst organisierten Aktionen auf den Klimawandel aufmerksam. Auch in Österreich gibt es bereits sehr aktive Gruppen wie Fridays for Future Wien oder Fridays for Future Linz.
Die Bewegung fühlt sich keiner politischen, zivilgesellschaftlichen oder Nichtregierungsorganisation zugehörig – alle sind willkommen. Sie hat ihre eigene Dynamik, wird durch hunderte individuelle junge Menschen getragen und engagiert sich als perfekt organisiertes Netzwerk. Davon konnte sich Janette von Felinigrad am 25. Jänner 2019 in Wien selbst überzeugen.
Was macht Fridays for Future Wien
Mit Musik, Gesang, dem Climate Dance und Klimagesprächen mit Passantinnen und Passanten wird jeden Freitag zwischen 10 und 13 Uhr am Wiener Heldenplatz – in der Nähe der provisorischen Parlaments-Container – ein vielfältiges Programm geboten. Es geht darum gemeinsam Stärke zu zeigen und die Politik herauszufordern die drohende Klimakatastrophe abzuwenden. Wie das laut Fridays for Future Wien funktionieren soll? Durch eine mutige Umweltschutzpolitik in Übereinstimmung mit dem 1,5°C-Ziel und globale Klimagerechtigkeit. Dafür gehen jeden Freitag junge Menschen als Teil der weltweiten Bewegung #FridaysForFuture auf die Straße!
Denn Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge, Studierende und junge Menschen weltweit wollen nicht mehr zusehen, wie ihre Zukunft verspielt wird. Das Thema selbst und die Anliegen von Fridays for Future sollen aber allen Menschen, die sich engagieren wollen, eine Plattform bieten – für eine lebenswerte Zukunft für jeden und jede von uns. Deshalb geht es Fridays for Future Wien auch nicht ausschließlich um Klimastreik, die jungen Aktivisten haben sich das Ziel gesetzt mit Menschen ins Gespräch zu kommen, eine Plattform und einen Ort für Austausch zu schaffen und Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Have a tea and help us save the world
Unter dem Motto #TeaForFuture wird in Wien jeden Freitag Tee für das Klima getrunken. So kommen die Aktivistinnen und Aktivisten immer wieder mit interessierten Passanten ins Gespräch, lernen andere Perspektiven kennen und erfahren mehr über Umweltschutz im eigenen Land und die Rolle der Politik. Jede und jeder ist gefordert mitzureden und sich aktiv zu beteiligen, denn das Ziel ist eine große und aktive Bewegung, die Entscheidungsträger in ganz Österreich herausfordert.
Konkrete Informationen zu den wöchentlichen Aktionen von Fridays for Future Wien werden auf Facebook bekannt gegeben, Eindrücke der vergangenen Wochen sind auf Instagram zu finden.
Forderungen der Fridays for Future-Bewegung
„Eine radikale Umweltschutzpolitik in Übereinstimmung mit dem 1,5°C-Ziel und globale Klimagerechtigkeit!“
- Schnelle, weitreichende und beispiellose Maßnahmen der Umweltschutzpolitik im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel und globaler Klimagerechtigkeit.
- Eine klare und angemessene Kommunikation mit der Bevölkerung zur Dringlichkeit der Lage der Klimakrise seitens der Regierung.
- Einen ambitionierten Plan zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Ende der Finanzierung derselbigen. Dazu gehören auch eine öko-soziale Steuerreform und das Aussetzen von Subventionen und Steuerbegünstigungen für alle fossilen Brennstoffe.
- Die Bereitstellung von angemessenen Finanzmitteln für weniger industrialisierte Länder, um weltweit den Umstieg auf erneuerbare Energien und nachhaltige Strukturen zu beschleunigen.
- Verkehrskonzepte für Städte und Umland, die Menschen, Radverkehr und öffentliche Verkehrsmittel in den Mittelpunkt stellen. Umweltfreundliche Mobilität und saubere, lebenswerte Städte sollen für alle Menschen zur Realität werden.
- Den Stopp fossiler Großprojekte, wie der geplanten 3. Piste am Flughafen Wien-Schwechat und des geplanten Lobau-Tunnels. Stattdessen finanzielle Förderungen und Ausbau von Bahnstrecken, Nachtzügen, dichtere Intervalle sowie frühere und spätere Verbindungen im Personenverkehr.
- Ein klares Bekenntnis zu sozialer Gerechtigkeit und umfassende Unterstützung jener Menschen, die durch nötige strukturellen Veränderungen Umschulungen, neue Arbeitsplätze oder finanzielle Unterstützung benötigen. Niemand darf zurückgelassen werden!
Start focusing on what needs to be done - Not what is politically feasible!
Greta Thunberg
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