Der Klimawandel steht in Zusammenhang mit dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO2), das durch die Verbrennung von Energie erzeugt wird. Genau dieses Gas erzeugt jeder von uns täglich – ob beim Heizen, Fliegen oder Fleisch essen.

Die gute Nachricht, durch bewussten und sparsamen Umgang mit Produkten und Energie, kann jeder von uns seinen Teil beitragen und die Emissionen verringern. Hier kommen Tipps, wie man Klimaschutz ganz einfach in den Alltag integrieren kann.

Sei Teil der Verkehrswende

Die CO2-Emissionen des Straßenverkehrs sind im EU-Vergleich in Österreich am dritthöchsten, schreibt der Verkehrs Club Österreich. Nicht nur deshalb wird die CO2-Steuer auf Kraftstoff in der Politik gerade heiß diskutiert – hier und in anderen Ländern.
Man kann zu dem Thema stehen, wie man mag, klar ist: Das Auto ist nicht gerade das klimafreundlichste Verkehrsmittel. Natürlich, manchmal kann man darauf nicht verzichten, aber es hilft schon, wenn man ab und an auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreift oder noch besser auf das Rad. Im Vergleich: Während man 140 g Treibhausgase pro Personenkilometer mit dem PKW ausstößt, liegen die öffentlichen Verkehrsmittel zwischen 65 und 75 g. So spart man die Hälfte der eigens produzierten Treibhausgase ein – und das pro Kilometer! Steigt man als BerufspendlerIn auf das Rad um, spart man bei einer Strecke von 5 km sogar 310 kg CO2-Emissionen pro Jahr.

Dämme die Fleischeslust ein

Tatsächlich zählt die weltweite Tierhaltung mit rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen zu den wichtigsten Verursachern der globalen Erwärmung, so Greenpeace. Mit eingerechnet sind hier sowohl direkte Emissionen wie aus dem Magen freigesetztes Methan bei Rindern, genau so aber Emissionen bei der Futtererzeugung inklusive Abholzungen zur Landumwandlung. Gerade beim Fleischkonsum addieren sich einfach viele Faktoren, die dann zu einem extrem hohen CO2-Ausstoß führen. Man muss nicht gleich auf eine vegane Ernährung umstellen, aber ein bewusster Fleischkonsum verringert den ökologischen Fußabdruck um ein Vielfaches.

Übrigens: Rindfleisch ist am klimaschädlichsten: Pro Kilo werden umgerechnet 13,3 kg C02 freigesetzt. Greenpeace macht den Vergleich: “Die gleiche Menge Mischbrot produziert 0,75 Kilo CO2, Äpfel 0,5 Kilo CO2, und Tomaten 0,2 Kilo CO2.”

Smarter Energieverbrauch

Gerade bei Strom und Gas kann man nicht nur ganz leicht CO2 einsparen, sondern auch bares Geld. Schaltet man die Standby-Geräte aus, spart man durchschnittlich 75 € im Jahr. Stromkosten, die man sonst für Geräte zahlt, die man gerade eh nicht nutzt. Zusätzlich machen eben diese Geräte 350.000 t Treibhausgas-Emissionen pro Jahr aus.

Auch beim Heizen hilft wenig schon ganz viel: Schon bei einer um 1° Grad gesenkten Zimmertemperatur spart man massig CO2 ein.
Steigt man jetzt noch auf grünen Strom aus erneuerbaren Energien um, ist man wirklich smart beim Energieverbrauch. In Deutschland wurden zum Beispiel durch die Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmesektor Treibhausgase in Höhe von fast 36 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente vermieden. Wenn das kein Argument ist!

Brauche ich das wirklich?

Jede Kaufentscheidung schlägt sich auf unserem CO2-Konto nieder. Denn jedes Produkt, das hergestellt und transportiert werden muss, braucht Energie und stößt damit Treibhausgase aus. Die entscheidende Frage ist: Brauche ich das wirklich?

Fällt die Entscheidung auf ja, kann man schauen, ob man das Benötigte Second Hand kaufen oder einfach leihen kann. Mittlerweile gibt es nicht nur Bücher zum Ausleihen, sondern auch Fashion Libraries oder Bibliotheken der Dinge – das Stöbern macht zusätzlich noch richtig Spaß!

Anstatt kaputte Dinge einfach zu entsorgen, kann man versuchen sie zu reparieren oder reparieren zu lassen. Ein heißer Tipp sind die vielen Repair Cafés, die es mittlerweile in fast jeder Stadt gibt.

Werde zum Lebensmittelretter

Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, stünde es auf Platz drei hinter China und den USA in einem weltweiten CO2-Ausstoß-Ranking. Mal abgesehen von den Treibhausgasen ist Lebensmittelmüll, der wahrscheinlich ethisch fragwürdigste Abfall, solange es Hunger auf dieser Welt gibt. Was also kann man dagegen tun?

Zum einen: Schon beim Einkauf planen und nachdenken, was man wirklich braucht. Zum anderen: Lebensmittel richtig lagern und das Mindesthaltbarkeitsdatum verstehen. Trotzdem kommt es vor, dass man etwas über hat oder etwas gekauft hat, das man nicht mag. Statt es in die Tonne zu werfen, gibt es zum Beispiel Initiativen wie foodsharing. Foodsharing platziert Kühlschränke an ganz unterschiedlichen Orten, in denen man sein übrig gebliebenes Essen hinbringen und sich jedeR herausnehmen kann, was auch immer sich in den Kühlschränken befindet.

Außerdem lassen sich Lebensmittel aus Gastronomie und Einzelhandel seit dem Sommer in Österreich ganz leicht mit der App Too Good To Go retten. Hier können Unternehmen ihre übrig gebliebenen Waren einstellen, während App-NutzerInnen diese dann zu einem vergünstigten Preis einfach abholen und genießen können. So wurden seit dem Sommer schon über 6.000 Mahlzeiten gerettet.

Um CO2 im Alltag einzusparen, muss man nicht sein ganzes Leben auf den Kopf stellen. Oft reicht ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, um Großes zu bewirken. Dabei geht es eigentlich immer nur um eins: Ein bewusster Umgang mit unseren Ressourcen – in jeglicher Hinsicht.