Na, gut ins neue Semester gestartet? Eine Frage, die die meisten Studierenden wohl schon nach der ersten Woche nicht mehr hören können. Eine gute Antwort haben wir leider nicht parat, aber dafür verraten wir euch, wie ihr euer Semester zumindest grüner gestalten könnt. Denn nachhaltig studieren ist gar nicht so schwer – und der Block aus Recyclingpapier stellt definitiv keine blöden Fragen.

Der Herbst ist da und fegt mit kühlem Wind durch Gassen und Straßen. Während sich nach und nach die öffentlichen Plätze und Parks leeren, füllen sich die Hörsäle der Universitäten und Fachhochschulen langsam wieder mit Studierenden. Oder zumindest so ähnlich: Denn an vielen Bildungseinrichtungen gelten auch im Wintersemester nach wie vor Ausnahmeregelungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Ob Präsenzlehre, Hybrid-Lösung oder Homelearning: Wir verraten euch einige Tipps fürs nachhaltige Studieren, die nicht nur die Umwelt schonen, sondern oftmals auch euren Geldbeutel.

Nachhaltig studieren mit Secondhand-Technik

Secondhand-Shops für Bekleidung erleben seit einigen Jahren ein Revival: Kein Wunder, denn der Vintagelook ist wieder angesagt. Gebrauchte Technik rangiert auf der Coolness-Skala zwar nicht ganz so hoch, schneidet aber in Sachen Nachhaltigkeit umso besser ab. Denn insbesondere bei der Produktion von elektronischen Geräten werden viele Ressourcen benötigt. Und: Warum muss es denn immer neu sein? Viele Shops bieten gebrauchte und vollständig erneuerte Laptops und Smartphones an – zum Beispiel refurbed.at – die wie Neuware funktionieren, aber wesentlich günstiger sind. Oder ihr fragt ganz einfach im Bekanntenkreis herum. So schont nachhaltiges Studieren mit gebrauchter Technik nicht nur die Umwelt, sondern auch das knappe Studierendenbudget.

Gebrauchte Skripten kaufen

„Das Skript ist natürlich prüfungsrelevant – Sie können es in der Uni-Bibliothek erwerben“, sagt die Professorin in der ersten Vorlesungsstunde und meint damit das 400 Seiten starke Papiermonstrum, das seit einem Jahrzehnt nicht überarbeitet wurde. In diesem Fall ist Netzwerken angesagt: In fast jedem Studiengang gibt es Facebook- oder WhatsApp-Gruppen, in denen Studierende ihre alten Skripten für wenig Geld loswerden möchten. Oder ihr hinterlasst einfach am Blackboard eine Notiz mit dem gesuchten Werk. Wer nachhaltig studieren möchte, sollte dann auch daran denken, die eigenen Skripten, Mitschriften und Bücher weiterzugeben, wenn sie nicht mehr gebraucht werden – so wird Geld und Papier gespart.

Ökologische Materialien verwenden

Collegeblöcke aus recyceltem Papier findet man mittlerweile schon in jedem Büroartikelgeschäft. Haltet dabei Ausschau nach dem Österreichischen Umweltzeichen, das viele Qualitätskriterien für nachhaltige Produktion umfasst. Bei Schreibartikel solltet ihr darauf achten, dass sie nicht aus Plastik bestehen und nachfüllbar sind. Hier gilt: Besser einmal in eine etwas teurere Füllfeder oder Kugelschreiber investieren, als wöchentlich die Plastikhülse eures Schreibgeräts zu zertrümmern und neu ersetzen zu müssen. Auch viele Textmarker sind übrigens wiederbefüllbar: So einfach kann das nachhaltige Studieren sein.

Nachhaltig snacken

Wenn der Kopf nach dem dreistündigen Seminar raucht, hilft nur eine ordentliche Portion Nervennahrung. Den gefüllten Kornspitz in Frischhaltefolie einwickeln ist dabei schon längst tabu: Wenn ihr eure eigenen Snacks auf die Uni oder FH mitbringt, solltet ihr auf die guten alten Jausenboxen setzen. Oder ihr verwendet Bienenwachstücher – diese werden seit einigen Jahren als die Alternative zu Alu- und Frischhaltefolie gehandelt. Und auch in Sachen Kaffee, dem besten Freund jedes Studierenden, gibt es einiges zu beachten. Wer nämlich seinen eigenen Thermobecher für den Kaffee to go mitnimmt, macht sich wiederum auch die Umwelt zur Freundin. Und dass Plastikflaschen ungefähr so out sind wie Perlenketten, müssen wir wohl auch nicht mehr erwähnen: Wiederverwendbare Flaschen aus umweltfreundlichen Materialien sind nicht nur nachhaltiger, sondern sehen auch hübscher aus.

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Ökologisch zur Uni

Wer nachhaltig studieren möchte, sollte auch den Weg zur Bildungseinrichtung bedenken. In größeren Städten besitzen wohl ohnehin die wenigsten jungen Studierenden ein Auto. Wenn sich eure Universität oder FH jedoch außerhalb der Ballungszentren befindet, sind Öffis ökologisch natürlich die beste Wahl. Wenn kein Bus fährt, denkt daran, Fahrgemeinschaften zu bilden – das geht ganz einfach über diverse Apps für Mitfahrgelegenheiten (z. B. BlaBlaCar) oder ihr bildet direkt unter den Mitstudierenden eine Fahrgemeinschaft. So lernt man auch gleich die Kommilitonen besser kennen.

Reparieren statt neu kaufen

Über die Jahre an der Uni geht so manches zu Bruch: Sei es Notebook, Fahrrad, Haushaltsgeräte oder das eigene Versprechen, bei der nächsten Prüfung mehr zu lernen. An vielen Universitäten und Fachhochschulen sowie in größeren Städten gibt es Vereine oder Organisationen, die für günstige Preise Reparaturen verrichten oder euch dabei helfen. In Wien findet ihr zum Beispiel das Reparaturnetzwerk, das es in ähnlicher Form auch in Graz und in Linz gibt. Wer knapp bei Kasse ist und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, sollte bei Stellen wie diesen vorbeischauen, bevor etwas Neues angeschafft wird. Nachhaltiges Studieren kann man schließlich auch etwas breiter denken.