Das weltweite Datennetz bedroht das Klima, denn mittlerweile verursacht das Internet einen CO2-Ausstoß, der dem internationalen Flugverkehr gleichkommt. Greenpeace hat im Jahr 2017 eine Untersuchung durchgeführt, die belegt: Wäre das Internet ein Land, hätte es den sechstgrößten Stromverbrauch auf der Erde. Um die Internet-CO2-Bilanz zu verbessern, müssen wir uns alle an die eigene Nase fassen; angefangen bei der eigenen Website. Diese lässt sich mit ein paar einfachen Tipps deutlich nachhaltiger und damit klimafreundlicher gestalten.

1. Teste, wie nachhaltig deine Website ist

Das deutsche Unternehmen Cleaner-Web bietet dir einen leichten und kostenlosen Check zur Klimafreundlichkeit deiner Website. Einfach deine URL eingeben, ein paar Minuten warten und schon bekommst du das Ergebnis plus Verbesserungsvorschläge und Umsetzungsmöglichkeiten. Optional kannst du auch ein kostenpflichtiges Siegel beantragen, das ausweist, wie nachhaltig deine Website ist.

2. Website nachhaltig hosten

Grüne Webhoster verbrauchen zwar nicht weniger Energie, dafür wird der Strom aber aus erneuerbaren Energien gewonnen und auf Atomstrom verzichtet. Dadurch verbessert sich automatisch die CO2-Bilanz deiner Website. Populäre deutsche Anbieter*innen sind zum Beispiel greensta oder BioHost. Der erste österreichische nachhaltige Webhoster ist GreenWebspace. Hier kannst du sogar ein Klima+ Zertifikat erwerben, um mit Zugriffen auf deine Website in Aufforstungsprojekte zu investieren.

3. Bild-Reduktion auf deiner nachhaltigen Website

Daten kosten Energie und verbrauchen somit massig CO2. Fotos, Videos und Animationen gehen also auf das Klimakonto. Das heißt, nutze nur so viel Bild- und Videomaterial, wie notwendig. Ein schlankes Design ist deutlich klimafreundlicher.
Mit einer Bildkompression kannst du zusätzlich die Dateigröße verkleinern, ohne der Auflösung zu schaden. Gerade bei WordPress gibt es zahlreiche kostenlose PlugIns, die die Kompression automatisch für dich erledigen.

Wäre das Internet ein Land, hätte es den sechstgrößten Stromverbrauch auf der Erde.

Greenpeace-Report

4. Schriften vereinfachen

Webfonts, ganz vorne dabei Google Fonts, sind eins der Marketing-Instrumente auf Unternehmens-Websites – schließlich gehören sie zur Markenidentität und damit auch zur Identifikation zwischen Kund*innen und Unternehmen. Aber auch Webfonts müssen, wie jede andere Datei, heruntergeladen werden, um korrekt dargestellt zu werden. Hier gilt das Minimalismus-Prinzip: Reduziere dich auf maximal zwei Schriftarten und komprimiere diese, wenn möglich. Das spart Datenmengen.

 

5. Nutze die Zero Waste Prinzipien für deine nachhaltige Website

Zero Waste baut auf den 5 R’s (refuse, reduce, reuse, recycle, rot) auf. Einige dieser R’s lassen sich nicht nur auf den physischen Abfall anwenden, sondern eignen sich ebenfalls dazu, deine Website nachhaltiger zu gestalten.

Reduce: Reduziere die Inhalte und Informationen auf deiner Website. Das ist nicht nur besser für die Usability, sondern auch fürs Klima.

Reuse: Verwende Blöcke und Elemente mehrfach im Frontend. Das spart Code und damit Datenmengen.

Recycle: Nutze schon vorhandene Materialien, wie Buttons und Überschriften. Dazu zählen auch Webfonts, die oft genutzt und damit auf vielen Geräten schon installiert sind.

Nicht nur die Optimierung der eigenen Website ist wichtig, um den eigenen CO2-Fußabdruck im Internet zu optimieren. Auch bedachtes Streamen bei Netflix und Co. oder das reduzierte Versenden von Mails spielen eine Rolle. Wie bei jedem Konsum gilt auch beim Datenkonsum: Ein bewusster Umgang ist das A&O.