Die Transition-Bewegung entstand 2005. Begonnen als kleine Initiative umfasst sie mittlerweile 43 Länder und hunderte Initiativen. Eine Ideen-Reise.
Immer mehr Menschen fangen an, sich für eine post-fossile Welt zu engagieren. Seien es Repair-Cafés, alternative Währungen, Leih- oder Verschenkläden oder solidarische Landwirtschaftsprojekte. All diesen Initiativen ist gemein, dass sie von Menschen initiiert wurden, die auf keinen offiziellen Startschuss gewartet haben. Es sind Menschen, die begonnen haben, sich Gedanken über ihre unmittelbare Umgebung oder Nachbarschaft zu machen. Es sind Menschen, die Dinge umsetzen, visionär, pragmatisch und oft ohne viel Aufhebens darum zu machen.
Hier eine kurze Ideenreise durch eine Welt, die möglich ist:
Transition Town Totnes
Die Mutter aller Transition Towns. Die essbare Stadt, eine eigene Währung, ein Housing Projekt und ein Skillshare-Projekt sind nur einige Aktivitäten, die Totnes in ein Mekka der Transition-Town Bewegung verwandelt haben. Beim Skillshare-Projekt geht es z.B. einfach nur darum, Menschen zu ermutigen, ihre Fähigkeiten als Teil einer Geschenk-Ökonomie mit anderen zu teilen.
Feldheim
Der erste und einzige energieautarke Ort Deutschlands hat knapp über 100 Einwohner und 54 Windräder. Ein kleines Dorf, das den größten Batteriespeicher Europas besitzt. Überschüssige Energie wird in das öffentliche Netz eingespeist. Außerdem gibt eine Biogasanlage, ein Nahwärme-Netz und eine Holzhackschnitzel-Heizung. Die hohen Investitionskosten wurden nicht nur von der Gemeinde getragen. Das Land und EU-Gelder sorgten dafür, hier einen Showcase zu schaffen, was alles im Bereich erneuerbarer Energien möglich ist. Im Infocenter gibt es regelmäßig Führungen.
Ungersheim im Elsass
Das kleine französische Dorf beschreitet ebenfalls einen Weg Richtung Energieautarkie: In einem Land, das stark vom Atomstrom abhängt, ist das Ziel des Bürgermeisters die Selbstversorgung und möglichst alles in geschlossenen Kreisläufen wiederzuverwerten. Ein dorfeigenes Solarkraftwerk, eine mit Holz beheizte Sporthalle, keine Pestizide oder Düngemittel für die Grünanlagen und eine biologische Gärtnerei, die täglich 500 Gemüsekisten bestückt und auch das Essen für die Schule liefert. Außerdem gibt eine Pferdekutsche statt einem Schulbus.
Kartoffeltag in Chesterfield
Jeden Januar gibt es in Chesterfield die Möglichkeit eine große Anzahl verschiedener Sorten an Kartoffeln, aber auch Zwiebeln, Knoblauch, Erbsen und Bohnen für den Eigenanbau zu kaufen. Mehr als 1.000 Menschen lassen sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Der Kartoffeltag hilft und ermutigt Menschen, den ersten Schritt beim Anbau ihrer eigenen Nahrung zu gehen. Übrig gebliebene Kartoffeln werden an lokale Schulen gespendet. Die Einkünfte dienen u.a. auch dazu einen Bio-Demonstrationsgarten in Chesterfield, The Inspire Community Garden, zu betreiben.
Werkzeugbibliothek in Seattle
In der Werkzeugbibliothek gibt es 6.000 Werkzeuge zum Ausleihen! Von Volunteers geführt, kann man gegen eine empfohlene Mitgliedsgebühr vom Rasenmäher bis zur Axt alles ausleihen. Neben dem Werkzeugverleih sollen die Leute vor Ort auch für Gemeinschaftsprojekte begeistert werden.
The Bug Farm
Die Bug Farm ist eine Idee der Wissenschaftlerin Dr. Sarah Beynon. Die Farm vermittelt Wissen rund um die Züchtung essbarer Insekten als Nahrung- und Futtermittel. Außerdem gibt es eine Landwirtschaft, eine Herde Waliser Schwarzvieh und auch ein Restaurant, das essbare Insekten anbietet. Workshops und Führungen werden das ganze Jahr angeboten.
vienna.transitionBASE
Die vienna.transitionBASE ist ein Ort in einem neuen Stadtteil von Wien auf einem temporär zur Verfügung gestellten Grundstück. Dort werden Prototypen für eine nachhaltige, partizipative und kreative Zukunft entwickelt und getestet. Ein jährlich stattfindender Kongress geht der Frage nach: Was braucht man wirklich für ein gutes Leben? Auch ein einschlägiger Lehrgang wird angeboten.
Diese Liste könnte noch sehr lange weitergeführt werden. Die Botschaft bleibt letztlich die gleiche: Jede/r soll sich die Frage stellen, was er/sie zu einem Wandel hin zu einer post-fossilen Welt beitragen kann. Mit wenig Recherche-Aufwand findet man meist Netzwerke in der Nähe, die Anleitungen zur Selbstorganisation zur Verfügung stellen und mit ein bisschen Glück findet man Personen, mit denen man gleich selbst ins Handeln kommt. Oder man startet einfach alleine los.
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