Beachtlich: Greta Thunberg auf den Spuren von Vaclav Havel, Nelson Mandela und Malala Yousafzai. Sie alle wurden mit dem Amnesty-Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Für den Kampf für Freiheit erhielt die junge Aktivistin auch den „Prix Liberte“ überreicht.
Auch „Fridays for Future“ lassen das Umweltthema so lange nicht ruhen, bis sich etwas verändert. Umdenken ist angesagt.
Aufklärung und Umdenken hatte auch Esther Gonstalla im Sinn, als sie ihr Klimabuch erarbeitet. Denn der Klimawandel ist ein hochkomplexes Phänomen, dessen vielfältige Auswirkungen nicht leicht zu verstehen sind. Gletscher schmelzen, Hurrikans und Starkregen suchen uns heim, Länder trocknen aus – wie hängt das zusammen? Was sind die Ursachen, was könne wir tun, was verändern?
Ein Weckruf in Grafiken
Ich denke mir manchmal – naiv ich weiß – es gab doch früher auch immense Klimaveränderungen. Das Eiszeitalter zum Beispiel. Auf Warmzeiten folgten Kaltzeiten, da haben sich kontinentale Eisschilde vollständig aus den gemäßigten Breiten zurückzogen. Das Klima auf der ganzen Erde kühlte ab, weiträumigen Vergletscherungen, großflächige Überschwemmungen und ein Absinken des Meeresspiegels waren einige der Folgen. Sagt Wikipedia. Also ein ständiges Auf und Ab, das Wetter gibt uns kalt-warm. Aber was hat sich verändert, welchen Einfluss nehmen wir auf das Klima? Esther Gonstalla hat dazu viel zu sagen. Ihr Klimabuch ist ein Weckruf in Grafiken und daher so aufgebaut, dass die Zusammenhänge klar erscheinen. Klarer zumindest.
50 Grafiken, die vieles erklären
Um mir und vielen anderen den Zustand und den Schutz unserer geliebten Erdkugel näher zu bringen, hat Esther zwei Jahre an ihrem Buch gearbeitet, sich über ein Jahr lang eingelesen und Studien durchforstet, mit Wissenschaftlern auf der ganzen Welt gesprochen, sich von Profis, die auf jahrzehntelange Erfahrung bauen, bei dem Thema unterstützen lassen und es dann geschafft, die vielen Inhalte auf das Wesentliche zu abstrahieren. Herausgekommen sind 50 Grafiken, die vieles erklären.
„Ich habe das komplexe Thema in kleine Häppchen zerteilt, so dass man nach und nach die Zusammenhänge versteht. Das Gehirn verknüpft das dann fast von selbst“, erklärt sie mir.
Die Kraft der Möglichkeiten
Aber ist es für einen Wandel in der Gesellschaft nicht schon zu spät, können wir noch etwas verändern, frage ich sie. „Ja klar.“ Esther glaubt an die Kraft der Möglichkeiten. „Fridays for Future hält den Politikern einen Spiegel vor, denn neue Gesetzte sind der beste und schnellste Weg etwas zu verändern und die Klimaziele zu erreichen“, sagt sie. Der globale Warenhandel müsste verändert werden, es braucht eine Energie- und eine Agrarwende, so Esther.
Ihr Ziel: Das Buch soll zu einem nachhaltigeren Lebenswandel führen. Ein guter Tipp, schnell etwas zu verändern (und der kam von ihr): zu Ökostrom wechseln. Das ist kein Aufwand und hilft der Umwelt ungemein. „Das ist ein wichtiges klares Signal“, so Esther.
Gründliche Recherche, nüchterne Grafiken, glasklare Informationen und die knallharten Erkenntnisse der Klimaforschung vereinen sich in „Das Klimabuch“ zu einer nachwirkenden Lektüre.
Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur (online)
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