Mittlerweile haben mehr als 1.700 Unternehmerinnen und Unternehmer aus zehn Ländern die Stellungnahme der Entrepreneus for Future unterzeichnet und machen sich in ihrem Umfeld für Klimaschutz und eine Wirtschaft mit innovativen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen stark.

Wirtschaft fordert mehr Ambition beim Klimaschutz

Auf Initiative der Grünen Wirtschaft solidarisieren sich auch österreichische Unternehmen mit den Anliegen der Jugendlichen, die sich in ihren Protesten für ambitionierten Klimaschutz, das Benennen der Klimakrise als echte Krise und die Rettung unseres Planeten einsetzen. #FridaysForFuture werden als dringender Weckruf wahrgenommen – inzwischen demonstrieren weltweit junge Menschen – und die historische Mobilisierungskraft der Bewegung zeigt die Dringlichkeit des Anliegens. Knapp 27.000 Wissenschaftler unterstützen als #ScientistsForFuture die Bewegung und erklären, dass die aktuellen Maßnahmen in Sachen Klima-, Arten-, Wald-, Boden- und Meeresschutz bei weitem nicht ausreichen.

Die teilnehmenden Firmen treten in ihrem eigenen unternehmerischen Tun täglich den Beweis an, dass klimaschonendes Wirtschaften schon heute funktioniert, und wissen um die Kraft innovativer Geschäftsmodelle und Technologien, die das Klima schützen und profitabel sind. Viele innovative Technologien, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für einen besseren Klimaschutz sind bereits vorhanden! Die konsequente und schnelle Einführung erneuerbarer Energien, einer ökologischen Landwirtschaft, einer Kreislauf­wirtschaft und einer neuen Mobilität schaffen und sichern zukunftsfähige Arbeitsplätze. Klimaschützende Technologien und Geschäftsmodelle scheitern häufig an politischen Rahmenbedingungen, die Geschäftsmodelle und Technologien der Vergangenheit schützen. Die vergangenen 20 Jahre haben gezeigt, dass die technologische Entwicklung und Möglichkeiten für den Klimaschutz rasant gestiegen und die Kosten immens gesunken sind.

Nun geht es darum, die politischen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit faire Wettbewerbsbedingungen für klimaschonende Technologien und Geschäftsmodelle hergestellt werden und die Wirtschaft insgesamt umsteuert.

Die unterzeichnende Unternehmen stehen hinter dem Pariser Klima­schutz­abkommen

Die Staaten der Weltgemeinschaft haben sich mit dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 völkerrechtlich verbindlich dazu verpflichtet, die globale Erwärmung deutlich unter 2°C zu halten. Alle Länder haben außerdem Anstrengungen versprochen, die Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.

Wirtschaft für Klimaschutz

Der Satz „ENTREPRENEURS FOR FUTURE“ ziert elegant einen lebendigen Hintergrund mit Farbverlauf, der nahtlos von Grün zu Blau wechselt.

Aus diesem Grund fordern die #EntrepreneursForFuture, darunter auch die oekostrom AG:

  • Eine wirksame und planbar steigende CO2-Bepreisung für alle Sektoren: Investitionen werden so in eine kohlenstoffarme Infrastruktur, Technologien und Produkte gelenkt.
  • Energiewende beschleunigen: Schneller, gesetzlich verankerter Ausstieg aus den fossilen Energien. Österreich, Europa und die Welt können technisch zu 100% aus erneuerbaren Energien versorgt werden.
  • Eine umfassende Energieeffizienzstrategie zur Verankerung von Efficiency First in allen Bereichen, insbesondere Förderungen für Gebäudesanierungen sowie ambitionierte gesetzliche Vorgaben mit Vorbildrolle der öffentlichen Hand.
  • Divestment und Abschaffung klimaschädlicher Subventionen bis zum Jahr 2025, wie u.a. von den G7-Staaten beschlossen.
  • Eine Mobilitätswende, die auf Verkehrsvermeidung, öffentlichen Verkehr, umweltfreundliche und geteilte Verkehrsmittel sowie C02-freie Antriebssysteme setzt: Wir brauchen die Besteuerung des Flugverkehrs (Kerosinsteuer) und reduzierte Umsatzsteuern auf Produkte und Dienstleistungen des Radverkehrs.
  • Eine Agrar- und Ernährungswende: Die Subventionspolitik in der Landwirtschaft und die Rahmenbedingungen für die Ernährungswirtschaft müssen in Einklang mit den Klimaschutzzielen stehen – und mit wirksamen Maßnahmen wie der Ausdehnung einer ökologischen und klimaschonenden Landwirtschaft und der Förderung entsprechender Ernährungs- und Konsumstile unterstützt werden.
  • Eine Forcierung der Kreislaufwirtschaft: In der Regel ist die Nutzung von Sekundärrohstoffen der Nutzung von Primärrohstoffen ökologisch überlegen, da sie mit weniger Energieaufwand hergestellt werden können und auf geringere Transportwege angewiesen sind. Rücknahme-, Recycling-, und insbesondere die Wiederverwertungsquoten müssen nicht nur gesetzt, sondern auch durchgesetzt werden.
  • Aufbau eines Klima-Innovationsfonds für etablierte Unternehmen und Startups, die innovative Lösungen für die Steuerung/ Bewältigung der Klimakrise realisieren.
  • Ein ambitioniertes Klimaschutzgesetz, das eine dekarbonisierte Wirtschaft im Einklang mit dem in Paris vereinbarten 1,5°C Ziel erreicht.
  • Ein nachhaltiges Finanzsystem: Die von der EU-Kommission für Europa geschätzten Kosten von 180 Mrd. Euro jährlich zur Erreichung der Klima- und Energieziele können aufgebracht werden. Dazu bedarf es auch eines nachvollziehbaren Labels für nachhaltige Investitionen sowie gesetzlicher Regelungen – sei es durch steuerliche Anreize oder Vorschriften über die Mittelverwendung -, um privaten und institutionellen Investoren einen Rahmen zu bieten, ihren Beitrag bei der Mittelaufbringung zu leisten.

Nun, wenn jetzt gehandelt wird, ist eine geregelte Dekarbonisierung der Wirtschaft möglich. Und nur dann schaffen wir eine enkeltaugliche Wirtschaft, können die Klimakrise noch steuern und unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten.