Auf dem Kranz brennt schon die dritte Kerze und langsam wird es Zeit sich um den Christbaum zu kümmern? Wusstest du, dass konventionelle Weihnachtsbäume oft nicht nur aus anderen Ländern zu uns kommen, sondern auch in Monokulturen unter viel Pestizideinsatz gezüchtet werden? Das ist nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern ein ökologischer Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass die Bäume nur ein paar Tage in unseren Wohnzimmern stehen. Um trotzdem nicht auf den Baum und die weihnachtliche Stimmung verzichten zu müssen, stelle ich 4 nachhaltige Christbaum-Alternativen vor, mit denen du dein Weihnachtsfest ohne schlechtes Klimagewissen feiern kannst.

Ein Plastikbaum als Christbaum-Alternative?

Um nicht auf einen echten Baum zurückgreifen zu müssen, setzen einige auf die Plastikalternative. Dabei sind künstliche Weihnachtsbäume deutlich klimaschädigender als ihr Ruf. Gerade bei der Produktion der Plastikbäume werden jede Menge Energie und Ressourcen verbraucht. Laut Greenpeace sind hierbei insbesondere PVC-haltige Bäume problematisch, „da von der Produktion bis zur Entsorgung besonders gefährliche und schwer abbaubare Chemikalien anfallen.“ Zusätzlich greift man hier auf ein Plastikprodukt zurück, dass oft schon nach einem Jahr nicht mehr gefällt und dann im Müll landet. Da Kunststoffe nicht vollständig zersetzt werden, landen sie irgendwann als Mikroplastik in der Umwelt. Ein Plastikbaum ist also keine echte nachhaltige Alternative. Aber was bleibt, wenn man auf den Christbaum trotzdem nicht verzichten möchte?

1.    Der Zero Waste Weihnachtsbaum

Die nachhaltigste Christbaumalternative ist ein Zero Waste Weihnachtsbaum. Was damit gemeint ist? Ein Baum, den man aus schon bestehenden Materialien selber bastelt. Das kann zum Beispiel

sein.

Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Vielleicht tut es auch schon die Lichterkette in Baumform an der Wand oder ein Bücherstapel in Form des Standard-Tannenbaums. Mit der richtigen Beleuchtung und Deko lässt sich die weihnachtliche Stimmung auch ohne echten Baum einfangen. Jede Menge kreativer Ideen bekommst du auf Pinterest oder Instagram.

2.    Einen Christbaum mieten

Christbäume werden jahrelang gezüchtet, um dann nach wenigen Tagen entsorgt zu werden. Um dieser Verschwendung entgegenzuwirken, gibt es Bäume zum Mieten. Die kannst du entweder hinterher wieder abholen lassen oder selbst einpflanzen. Bei dem österreichischen Unternehmen Greentree kommen die Bäume zum Beispiel nach Weihnachten zurück in den Wald und tragen so dazu bei, die jährliche Baumvernichtung zu verringern. Die Bäume sind für Wien und Umgebung oder für Graz verfügbar. Der nachhaltige Christbaum kostet inklusive Lieferung und Abholung ab 70 €.

Alternativ schaust du bei deiner lokalen Gärtnerei, Försterei oder Baumschule. Auch dort werden mittlerweile oft Bäume im Topf zum Mieten angeboten.

3. Der Bio Weihnachtsbaum

Bei herkömmlichen Christbäumen kommen meist Düngemittel, Schädlings- und Unkrautvernichtungsmittel zum Einsatz, Stichwort Pestizide. Das ist nicht nur generell schädlich für die Umwelt, sondern auch für uns Menschen. Kaufst du einen herkömmlichen Weihnachtsbaum, stellst du dir das Gift direkt ins Wohnzimmer. Wenn es also ein traditioneller Christbaum sein soll,  setze auf Bio!
Die nachhaltigen Christbaum-Kulturen erkennst du an den Siegeln der Bio-Anbauverbände. Hierzu zählen das Demeter-Siegel, das EU-Biosiegel oder das Siegel von Naturland.

Die Umweltberatung hat einen Folder für Niederösterreich, Wien und Oberösterreich zusammengestellt, bei dem du Bio-Christbaumverkäufer*innen direkt aus deiner Region findest.

Es muss nicht immer der klassische Weihnachtsbaum sein.

Ein kleiner nachhaltiger Weihnachtsbaum steht auf einer weißen Leiter, ist mit einem „Believe“-Schild geschmückt und mit einer festlichen Weihnachtsmannmütze gekrönt.

4. Die regionale Tanne

Wenn du keine*n Bio-Baum-Anbieter*in in der Nähe hast, solltest du zumindest auf heimische Tannen zählen. Etwa 10 % der gekauften Christbäume stammen aus intensiv bewirtschafteten Christbaumkulturen in Dänemark oder anderen europäischen Staaten und werden durch den Transport und die Anbaumethoden zur Umweltbelastung.

Du kannst zum Beispiel bei Förster*innen in deiner Region oder beim Forstamt nachfragen, um dir deinen regionalen Christbaum ins Wohnzimmer zu stellen. Manchmal gibt es hier sogar einen Weihnachtsbaum, der ohnehin beim Durchforsten der Wälder anfällt. Einige Waldbesitzer*innen bieten dir in der Weihnachtszeit auch die Option, deinen Christbaum selbst zu fällen.

Mit einem regionalen Christbaum sparst du nicht nur CO2, sondern unterstützt auch die heimische Forstwirtschaft.

Gerade bei einem mittlerweile konsumorientierten Fest wie Weihnachten gilt es eine der Grundregeln der Zero Waste Philosophie anzuwenden: Frage dich immer: Brauche ich das wirklich?  Das gilt nicht nur für den konventionellen Christbaum, sondern auch für Weihnachtsdekoration oder Geschenkpapier.

Meist reichen Naturmaterialien oder Dinge, die wir schon daheim haben, um einen Unterschied und das Weihnachtsfest nachhaltiger zu machen. Um deinen Baum ressourcenschonend zu dekorieren, eignen sich zum Beispiel Salzteiganhänger oder getrocknete Apfel- und Orangenscheiben. Geschenke kannst du mit Tüchern oder Zeitungspapier einpacken. Oft braucht es einfach ein bisschen Kreativität und Rückbesinnung und genau darum sollte es in der Weihnachtszeit ja eh gehen.