Dass wir ein Plastik-Problem haben, wissen wir mittlerweile: 10 Millionen Tonnen Abfall landen jährlich im Meer, bei einem Großteil davon handelt es sich um Plastik. Mikroplastik gelangt über Reifenabrieb, Kleidung und Kosmetika in die Umwelt und selbst im menschlichen Organismus wurden mittlerweile Kunststoffe nachgewiesen. Trotzdem unser Bewusstsein für Plastik gestiegen ist, gibt es immer noch zig Dinge, in denen es sich versteckt.
Ich stelle fünf Produkte vor, von denen du nicht wusstest, dass sie Plastik enthalten.
Buntstifte und Bleistifte
In konventionellen Buntstiften, selbst in denen aus Holz, und klassischen Bleistiften versteckt sich das Plastik in den Minen. Die werden nämlich mit einer dünnen Kunststoffschicht überzogen und so erst bruchsicher.
Generell gilt bei Bunt- und Bleistiften: Auf unlackierte Stifte setzen, denn die Lacke enthalten oft bedenkliche Stoffe, wie Weichmacher. Eine tolle Alternative zu konventionellen Stiften sind einpflanzbare Stifte, die Samen enthalten – so wird der Stift auch wirklich bis zum bitteren Ende genutzt.
Sonnencreme
Konventionelle Sonnencremes sind generell keine gute Idee. Laut aktuellen Studien landen rund 14.000 t jährlich in den Gewässern und zerstören dort durch enthaltenes Octinoxat und Oxybenzon Korallenriffe. Aber auch unsere heimischen Seen leiden: Die Algen werden durch Sonnencremes kontaminiert, was die und
kleinen Ökosysteme der Seen zerstört. Neben Titan- und Zinkoxid, die hormonelle Veränderungen hervorrufen können und beim Einatmen giftig sind, finden sich in konventionellen Sonnencremes auch Flüssigpolymere. Diese wiederum sind nichts anderes als Mikroplastik, aber eben in flüssiger Form. Sie sorgen in den Cremes für Glanz und Geschmeidigkeit.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von biologischen Alternativen, auf die man getrost zurückgreifen kann. Eine gute Übersicht liefert Utopia.
Waschmittel
Auch in vielen Waschmitteln verstecken sich synthetische Polymere. In fester Form kennt man sie als Mikroplastik, sie können aber auch in flüssiger, gelartiger oder gelöster Form auftauchen, wie bei der Sonnencreme. Mikroplastikteilchen landen durch das Waschen im Abwasser, das nur zu 95 % gefiltert werden kann. Zusätzlich wird der Klärschlamm zum Düngen genutzt. So finden sich die Mikroplastikteilchen auf unseren Feldern und Böden, also in der Umwelt, wieder.
Im Waschmittel dient das Mikroplastik zum Beispiel dazu Grauschleier oder Verfärbungen zu verhindern oder dem Waschmittel eine bestimmte Konsistenz zu geben.
Wer sicherstellen möchte, dass das eigene Waschmittel umweltfreundlich ist, schaut sich die Testergebnisse von über 300 Waschmitteln von Global 2000 an.
Alternativ, stellst du dein Waschmittel einfach selbst her.
Kaugummis
Ja, richtig gelesen: Kaugummis. Laut Hersteller*innen ist die Zusammensetzung der Kaugummis ein Geheimnis. Studien haben aber ergeben, dass das, was auf den Inhaltsstoffen der Kaugummis als “Kaumasse” beschrieben ist zu einem Großteil aus Kunststoffen wie Polyvinylether und Polyisobuten besteht.
Wenn du auf das Kaugummikauen trotzdem nicht verzichten magst, setz auf das österreichische Alpengummi aus Baumharz oder Xylit-Kaugummis von Birkengold.
Tampons
90 % der am Markt erhältlichen Menstruationsprodukte bestehen zu einem Großteil aus Kunststoffen, die natürlich noch leichter in den Körper gelangen, wenn sie sich direkt im oder am Körper befinden.
Nach der 2018 von der EU beschlossenen Richtlinie gegen Einweg-Plastik muss seit 2021 eine transparente Kennzeichnung der Kunststoffe erfolgen. Auch die richtige Entsorgung muss ausgewiesen sein.
Ein Verbot von Kunststoffen in Menstruationsprodukten gibt es nicht und das, obwohl diese zu einem der am häufigsten gefundenen Einwegprodukten an Stränden gehören.
Die Alternativen sind biologische Menstruationsprodukte oder noch besser wiederverwendbare Produkte wie Menstruationstasse und Periodenpanties.
Wer sich jetzt denkt: Kann man denn gar nichts mehr kaufen, ohne alles hundertmal zu überprüfen, dem/der möchte ich mitgeben: Doch man kann! Es gibt mittlerweile viele tolle Läden, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben und bei denen man darauf vertrauen kann, dass sie das Sortiment selbst überprüfen. Alternativ setzt man auf Bio- und Gütesiegel, die Test von Umweltschutzorganisationen oder man testet die Produkte mit Apps wie Codecheck oder ToxFox einfach selbst.
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