Von der naturnahen Gestaltung des Friedhofs als Lebensraum für Wildtiere über biologisch abbaubare Materialien für Särge, Urnen und Co. bis hin zu naturnahen Bestattungsformen. Der ökologische Fußabdruck lässt sich auch über das Leben hinaus klein halten.

1. Naturnahe Bestattungsformen

Sowohl bei Feuer- als auch bei Erdbestattungen bleiben Schadstoffe zurück. Aber statt konventioneller Sargbestattungen können naturnahe Bestattungsformen wie die Baumbestattung oder die Friedwald-Bestattung in Erwägung gezogen werden. Bei diesen Methoden wird die Asche des/der Verstorbenen in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt, oft in einem speziell dafür vorgesehenen Waldgebiet.

In Österreich: Baumbestattungen sind in allen Bundesländern möglich. Weitere Infos zu den Standorten gibt es bei der Bestattungsinfo.

oekostrom AG: Eine Reihe alter Grabsteine auf einem grasbewachsenen Hügel mit Blick auf den Ozean unter einem klaren blauen Himmel, mit zwei weißen Kreuzen im Vordergrund.

2. Biologisch abbaubare Materialien für den Friedhof

Durch die Verwendung von biologisch abbaubaren Särgen, Urnen und Grabsteinen, lässt sich der Einfluss auf die Umwelt minimieren. Materialien wie Vollholz aus regionaler Forstwirtschaft verrotten und hinterlassen so kein schädliches Material im Boden. Die Griffe bei nachhaltigen Särgen bestehen aus Holz oder Seil. Behältnisse für Seebestattungen können zum Beispiel aus Muschelkalk oder Salzkristallen bestehen und lösen sich so schnell im Wasser auf.

In Österreich: Beim Wiener Unternehmen Bestattung Memoria gibt es Särge und Urnen, die Bio und Fair Trade sind. Mittlerweile kann man sich bei der Bestattung Wien sogar in einem lebenden Sarg aus Pilzen bestatten lassen.

3. Grabgestaltung ohne Mikroplastik

Dekofiguren aus Plastik, die der Witterung nicht standhalten oder zerfallen landen so oft als Mikroplastik im Boden. Besser geeignet sind Naturmaterialien wie Zapfen oder Fruchtstände. Bei Kränzen und Gestecken gilt es, auf die Basis zu achten. Diese sollten möglichst aus natürlichen Materialien wie Stroh oder Hölzern bestehen.

In Österreich: Generell kann man bei allen Gärtner*innen und Florist*innen nach kompostierbaren Kränzen und Gestecken fragen. Wer darüber hinaus auch bei Österreichischen Bio-Blumenabieter*innen kaufen möchte, wird bei der Liste von BIO AUSTRIA fündig.

4. Gestaltung von Friedhöfen als grüne Oasen

Die Gestaltung von Friedhöfen als grüne Oasen mit einheimischen Pflanzen fördert die Artenvielfalt und trägt zur ökologischen Nachhaltigkeit bei. Vor allem in dicht besiedelten Gebieten und Städten können Bäume, Hecken und Wiesen auf Friedhöfen einen Rückzugsort für Tiere bieten. Auch die Grabbepflanzung kann zur Artenvielfalt beitragen. Insekten erfreuen sich zum Beispiel an heimischen Arten wie der Knäuel-Glockenblume, Beinwell oder dem Milchstern.

In Österreich: Der Wiener Zentralfriedhof ist wohl das Paradebeispiel dafür, dass neben dem Tod auch das Leben Platz hat. Der 40.000 qm2 große Naturgarten beherbergt unter anderem Schmetterlinge, Rehe und Hasen.

5. Nachhaltige Friedhofsinfrastruktur

Energieeffiziente Beleuchtung, die zum Beispiel auf Solar setzt, kann den Energieverbrauch reduzieren. Die Implementierung und Ausweisung von Recyclingstationen hilft bei der korrekten Entsorgung von Abfällen und maximiert so die Recyclingquoten und die Installation von wassereffizienten Bewässerungssystemen trägt zu einer nachhaltigeren Wassernutzung bei.

In Österreich: Die Friedhöfe Wien stehen für einen smarten Umgang mit Ressourcen und damit für Mülltrennung, Wassereinsparungen und dem reduzierten Einsatz von Laubbläsern und Co.

Generell gilt: Die Förderung von Nachhaltigkeit auf Friedhöfen erfordert eine Zusammenarbeit zwischen Friedhofsverwaltungen, Gemeinden und Bestattungsdienstleistern, um umweltfreundliche Praktiken zu implementieren und das Bewusstsein für nachhaltige Bestattungsoptionen zu stärken.

Quellen:

https://www.merkur.de/leben/begraebnis-in-naturstoffen-schont-die-umwelt-zr-91921108.html

https://www.deutschlandfunk.de/bestattungen-und-friedhoefe-der-oeko-tod-100.html

https://www.wir-leben-nachhaltig.at/der-friedhof-als-lebensraum-fuer-pflanzen-und-tiere/

https://www.bestattung-memoria.at/saerge-urnen/

https://www.naturbestattung.at/bestattungsarten-auf-einen-blick/

https://www.bio-austria.at/a/bauern/oesterreichische-bio-blumen-anbieterinnen/

https://www.umweltberatung.at/oekologische-grabgestecke

https://konsument.at/fair-am-friedhof-nachhaltig-bis-zum-schluss/65841

https://www.friedhoefewien.at/ressourcen.smart