Die Zero Waste Week ist eine weltweite Kampagne, die dieses Jahr vom 06.-10.09.2021 stattfindet und Bewusstsein darüber schaffen soll, wie viel Abfall wir produzieren und vor allem, wie viel davon immer noch in der Umwelt landet.

Gestartet hat die Woche schon im Jahr 2008 in der UK und konnte bis zum Jahr 2018 bereits über 56 Millionen Teilnehmer*innen verzeichnen. Ich nehme die Zero Waste Week zum Anlass und gebe Tipps, die dir in 7 Tagen zu weniger Abfall im Alltag verhelfen.

Zero Waste Week-Tag 1: Let’s get started

Am ersten Tag starten wir mit einer Bestandsaufnahme: Mach eine Abfallanalyse und leg ein Mülltagebuch an. Entweder du nimmst dir deinen tatsächlichen Abfall vor und dokumentierst, in welchem Bereich am meisten anfällt oder du schaust dich in deinem Haushalt um. Gehe hierbei die einzelnen Bereiche nacheinander durch:

  • Badezimmer
  • Putzmittel
  • Kühlschrank
  • Haushaltsutensilien
  • Sonstiges

Mit dem Tagebuch kannst du deinen Fortschritt dokumentieren und bleibst dauerhaft motiviert.

Aber Achtung: Nimm dir nicht alles auf einmal vor, sondern gehe einen Schritt nach dem anderen. Wenn du deine Analyse durchgeführt hast, entscheide dich für einen Bereich, mit dem du starten möchtest.

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Zero Waste Week-Tag 2: Schau nach deinen Alternativen

Zero Waste funktioniert in jeder Stadt und an jedem Ort anders, insbesondere, wenn es um den Lebensmitteleinkauf geht. Es gibt einfach nicht überall einen Unverpacktladen. Deshalb schau, welche Möglichkeiten es in deiner Region gibt. Das kann ein Bauernmarkt, eine Biokiste oder eine Ab-Hof-Station sein. Zero Waste Austria hat für viele Regionen in Österreich spezifische Beiträge für den unverpackten Einkauf verfasst. Hier wirst du sicher fündig. Alternativ schaust du dich auf Österreichs erster Unverpackt Map um.

Zero Waste Week-Tag 3: Mach deine Putzmittel selbst

Selbst wenn du überhaupt kein DIY-Typ bist und weder Lust noch Zeit hast, deine eigenen Putzmittel oder eigene Kosmetik herzustellen: Der Allzweckreiniger aus Zitrusfruchtschalen
dauert genau eine Minute in der Herstellung, kostet dich ca. EUR 0,30 auf einen Liter und ist dazu auch noch umweltfreundlich und ohne gesundheitsschädliche Chemie.
Alles, was du brauchst, sind ein Gefäß, Zitrusfruchtschalen und Tafelessig.

Zero Waste Week-Tag 4: Fight Food Waste

Stell dir vor, du gehst in den Supermarkt, kommst mit drei Sackerln wieder raus und wirfst eins direkt in die Tonne. Das  ist die Menge an Lebensmitteln, die weltweit weggeworfen werden. Dabei geht ein Großteil immer noch auf die Kappe der privaten Haushalte. Deshalb ist deine heutige Aufgabe: Fight Food Waste, denn auch die Vermeidung von Lebensmittelabfällen zählt zum Zero Waste Lebensstil.

Schau auf restegourmet.de und gib die Lebensmittel ein, die du noch daheim hast: Du bekommst lauter Rezeptvorschläge, die du direkt umsetzen kannst. So vermeidest du ungewollte Kühlschrankleichen.

Dein Kühlschrank gibt nichts her? Dann lad dir die App Too Good To Go herunter und schau, bei welchem Restaurant oder in welchem Supermarkt du in deiner Region Lebensmittel vor der Tonne bewahren kannst.

Zero Waste Week-Tag 5: Aus alt mach Putzlappen …

… oder Zopfgummis. Zero Waste bedeutet, Dinge so lange zu verwenden, wie möglich und dich am Ende der Lebensdauer zu fragen: Kann ich damit noch etwas anderes machen?
Aus alten Shirts lassen sich zum Beispiel Beutel upcyclen oder du zerschneidest sie und verwendest sie als Putzlappen.

Es ist nur noch einer von zwei Socken da und der hat auch noch ein Loch? Schneide das Gummi oben ab und verwende es zum Beispiel als Haargummi weiter.

Also los geht’s: Bewahre ein Teil aus deinem Haushalt vor der Tonne und überlege, wie du es weiterverwenden kannst – und wenn es nur die Socke oder das Shirt ist!

Zero Waste Week-Tag 6: Sag heute mal “Nein.”

Du bist unterwegs und es soll schnell noch eine Semmel sein? Kurz vor dem Büro kommst du an deinem Stamm-Café vorbei und du hast richtig Lust auf einen Coffee to go?

Sowohl das Semmel-Sackerl als auch der Einwegbecher haben eine Lebensdauer, die kürzer ist als fünf Minuten. Wie wäre es also, wenn du bei der Semmel auf das Sackerl verzichtest und es einfach auf die Hand nimmst oder du den Kaffee drei Minuten warten lässt und mit einem Büro-Häferl zum Stamm-Café gehst?

Deine Aufgabe für heute besteht darin, zu einer deiner Routinen “Nein.” zu sagen und dir zu überlegen, wie du in der jeweiligen Situation abfallfreier agieren kannst. Denn viele der Dinge, die wir täglich tun, passieren aus reiner Routine. Dein Mülltagebuch am Anfang der Woche hat dir schon Aufschluss über dein Abfallverhalten gezeigt, jetzt kannst du dieses Verhalten Step by Step ändern.

Zero Waste Week-Tag 7: Pick it up!

Littering, also das achtlose wegwerfen von Abfall, ist auch in Österreich ein Problem. Denn mit dem Abfall in der Umwelt gelangen Plastik und Schadstoffe in die Natur, die dort einfach nichts verloren haben.

Deshalb ist deine letzte Aufgabe für diese Woche: Heb mindestens ein Stück Müll auf, das achtlos weggeworfen wurde und wirf es in den Abfall. Denn auch, wenn es nicht dein Abfall ist, ist es dein Zuhause.

Müllsammeln geht überall – auch am Strand; Foto: Lorraine Wenzel

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Die Woche ist rum und du kannst stolz auf dich sein. Selbst, wenn du nicht jeden Tag mitgemacht hast: Jeder einzelne Schritt zählt und vielleicht hast du sogar schon eine andere Person inspiriert. Zieh in jedem Fall Bilanz und überleg dir, was gut geklappt hat und welche weiteren Dinge du ändern möchtest. Wichtig hierbei: Nicht alles klappt für jede:n und das muss es auch nicht. Denn wie heißt es so schön: Es braucht nicht eine Person, die alles perfekt macht, sondern viele, die es unperfekt machen.