Der Herbst bringt Wandel in der Natur. Wandel braucht es auch in unserer Gesellschaft, um die größten Krisen unserer Zeit zu meistern. Ernst Merkinger über die Herausforderungen des Wandels und die Chance den Weg des Allgemeinwohls zu beschreiten.
Man könnte sagen, dass die verpanzerte Schale des gesellschaftlichen Ignorierens durch das unertragbare Leid an Krisen aufgebrochen ist, immer mehr aufbrechen wird und dabei die Chance eines Lebens durchschimmert, das als Leben des Allgemeinwohls bezeichnet werden kann. Gelöst von Mechanismen der Abhängigkeiten, des Zwangs.
Der facettenreiche Lärm des unbewussten Tuns ist laut, lässt übersehen, was im Stillen, im Wesentlichen und im kleinen gesellschaftlichen Gefüge geschieht, und lässt schnell mal übersehen, was möglich wäre und ist. Es besteht eben die Gefahr sich im Polarisierenden, Trennenden der Andersartigkeit zu verlieren und Entscheidungen zu treffen, die für mehr Komplexität beziehungsweise ein Aufschieben der eigentlichen Problematiken sorgen, statt transformativen, nachhaltigen Wandel einzuleiten.
Die Herausforderungen dieser evolutionären Epoche der Menschheit lassen erahnen, dass noch mehr multiple, periodische Krisen (wirtschaftlich, sozial, ökologisch, klimatisch, etc.) in größerem Maße anstehen – dafür braucht man kein Hellseher sein, sich schlicht und ergreifend mit den lokalen und globalen Geschehnissen auseinandersetzen.
Ernst Merkinger
Es gilt allerdings jegliche Angst vor der Zukunft oder die Hoffnung auf eine bessere Zukunft innerlich, so herausfordernd es ist, anzunehmen und sich auf gegenwärtige Gelassenheit zu besinnen, um dadurch mit Weitblick couragierte, praktische, weise, wesentliche Entscheidungen zu treffen, die innerhalb unseres Einflussbereiches sind.
Erst durch die Akzeptanz wird Gelassenheit bewusst, ein Offen-Sein und eine vernünftige Intelligenz zugänglich, die dabei hilft, über die gewohnten, leidbringenden Ich-begrenzten- Ideen und Konzepte hinauszugehen, um für bewusstes Tun zu sorgen und – das wird den intuitiven Wunsch nach Veränderung im nachhaltig-konstruktiven Sinne erst wahrlich stillen – eine Form des wesentlichen Tuns, das über Verhaltensmuster des verzerrten Optimismus und verzerrten Pessimismus hinausgeht.
Ein Paradigmenwechsel des Wollens
Gleichermaßen wird damit einhergehend ein Paradigmenwechsel des Ich-begrenzten- Wollens eingeleitet. Es werden vermehrt keine gestörten Entscheidungen des Rechthaben-Wollens, des Verteidigens, des eigenen Benefits wegen, vielmehr logische Entscheidungen, die der Ur-Idee der Demokratie entsprechen, entspringen. Entscheidungen, die sich beispielsweise nicht an Profitmaximierung, Konsum oder (parteiinterner) Macht orientieren, vielmehr an wesentlichen Fragen der Allgemeinwohlgesinnung, der Gleichheit und somit friedlichen Lebens.
Ist dies eine utopische, naive These? – Nein. Es ist vielmehr eine notgedrungene Qualität, die sich die nächsten Jahrzehnte entwickelnd etabliert, vermehrt sacken wird (müssen), um ein (halbwegs) friedliches Leben im globalisierten Zeitalter in Europa beziehungsweise am Planeten Erde zu ermöglichen.
Doch am Weg zu einem Leben des Allgemeinwohlsinns wird es noch gewaltig lärmen, dafür bedarf es keiner Hellsichtigkeit oder den Hauch eines Pessimismus – schlicht und ergreifend deswegen, weil die egoistischen, gewohnten Verhaltensmuster der Gesellschaft eingefahren sind, weil das identitätsstiftende Festhalten am materialistischen Gut, Verhalten der Gier oder Selbstsucht, Ängste der Bedeutungslosigkeit so stark sind.
In der Ruhe und der der Selbsterkenntnis liegt die Kraft
Der Ursprung des Zitats „In der Ruhe liegt die Kraft.“ wird am ehesten auf Konfuzius, einem chinesischen Philosophen (551 v. Chr. bis 479 v. Chr.) zur Zeit der östlichen Zhou-Dynastie, zurückgeführt.
Zur Selbsterkenntnis bietet sich das Zitat von Yunus Emre mitunter an: „Wissen ist das Wissen kennen. Wissen ist sich selbst zu kennen. Wenn du dich nicht selbst kennst, was nützt all dein Lesen?“ Diese sehr spitze Ansicht stammt von jenem türkischen Dichter und Mystiker, dessen Worte im Türkenschanzpark beim Yunus Emre Brunnen in Wien eingemeißelt nachzulesen sind.
Er stellt in Frage und weist darauf hin, dass erlesenes, erlerntes Wissen nicht von Nutzen ist, wenn der Mensch nicht aus dem Wissen der Selbsterkenntnis heraus befreiend weiß, durchschaut, was der relativen Wahrheit entspricht und nicht entspricht.
Mitunter weist er darauf hin, dass nachhaltig-konstruktive Entscheidungen nicht auf erkenntnisverzerrten Egoismen, Wissen der Angst, Rechthaberei oder Bedürftigkeit basieren, vielmehr aus allgemeinwohl-erfüllter Interessens-Qualität, die ihren Ursprung im sokratischen Unwissen hat, Einheiten der Selbsterkenntnis.
Dies bedeutet freier Logik zu sein, sich dem Interesse widmen zu können, offen zu sein für Entscheidungen, die dem Allgemeinwohl und somit einem friedlichen, gesunden, wesentlichen beziehungsweise bewussten Leben entspricht.
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