Der Valentinstag steht vor der Tür und mit ihm Luftballons, Herzchen, Konfetti und viel Pompom. Ein Tag, den sich die Industrie zu Nutzen gemacht hat, um uns noch mehr Dinge zu verkaufen, die wir sowieso nicht brauchen. Alles unter dem Deckmantel der Liebe.
Dabei hat Liebe doch gar nichts mit Konsum zu tun, sondern mit den kleinen Dingen, die wir Tag für Tag tun. Hier kommen 5 einfache Möglichkeiten, wie Du dem Planeten diesen Monat ganz leicht Deine Liebe erweisen kannst.
Die Pick-up-Method
Chips- und Eisverpackungen, Plastiksackerl oder alte Flaschen – egal, wo wir stehen und gehen, es liegt immer irgendwo Abfall herum und der verschwindet, gerade in der Natur, nicht einfach von selbst: Plastik braucht bis zu 450 Jahre bis es sich zersetzt. Anstatt den Abfall also das nächste Mal zu ignorieren, einfach aufheben und ab in die Tonne damit. Jedes Stückchen Plastikmüll, das nicht vernünftig entsorgt wird, kann sonst als Mikroplastik in unseren Gewässern und unserer Umwelt landen, denn da zerfällt es ganz langsam in kleine Teilchen.
Tipp: Gerade in der Stadt kostet es anfangs ein wenig Überwindung oder mag sich komisch anfühlen, fremden Müll aufzuheben. Deswegen am besten in der Natur damit anfangen oder im Kollektiv bei einer der vielen Müllsammelaktionen zusammen dem Abfall den Kampf ansagen.
Liebe ist nicht käuflich
Eins steht fest: Wir verbrauchen zu viele Ressourcen. Egal, um was es geht, wir haben von allem ein Überangebot und das muss erstmal geschaffen und produziert werden. Zu viel Konsum ist also ein Problem. Wie wäre es also mit einem Kauf-nix-Tag?
Eigentlich wurde der Kauf-nix-Tag 1992 vom kanadischen Künstler Ted Dave erfunden und ist ein konsumkritischer Aktionstag am Black Friday, der mittlerweile überall auf der Welt die Weihnachtssaison im Handel mit vielen Schnäppchen und Rabatten einleitet. Laut dem österreichischen Handelsverband wird an diesem Tag jährlich mit Mehreinnahmen von bis zu 100 Millionen Euro gerechnet.
Das Problem? Wir lassen uns von den Angeboten leiten und kaufen Dinge, die wir vielleicht gar nicht brauchen, bloß weil sie billiger sind. Wie wäre es also mit einem Kauf-nix-Tag pro Monat, an dem wir ganz bewusst darauf verzichten zu konsumieren? Das spart nicht nur Geld und Ressourcen, sondern schafft auch ein Bewusstsein für unser eigenes Konsumverhalten.
Finde Deine PartnerInnen
Manchmal fühlt man sich im ganzen Klimakrisen-Dschungel ziemlich allein und hat dann das Gefühl, dass der/die einzelne doch nichts erreichen kann. Sei Dir sicher, Du bist nicht der/die einzige! Es gibt viele kostenlose Veranstaltungen, bei denen Du Dich mit anderen austauschen oder über Erfahrungen sprechen kannst. Es gibt Stammtische oder Möglichkeiten sich zu engagieren, ohne gleich ein fester Bestandteil eines Vereins oder einer Umweltschutzorganisation werden zu müssen. Das gibt nicht nur ein gutes Gefühl, sondern Dir auch die Möglichkeit ganz aktiv etwas Gutes für die Umwelt und den Klimaschutz zu tun.
5-Gänge Menü
Ein Drittel aller noch genießbaren Lebensmittel landen in der Tonne. Das ist so als würde man einkaufen gehen, mit drei Beuteln heimkommen und einen davon direkt wegwerfen. Lebensmittelverschwendung ist nicht nur ein ethisches, sondern auch ein Klimaproblem: Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, stünde es in einem CO2-Länderranking hinter Amerika und China auf Platz 3.
Das Gute? An dieser Schraube kann wirklich jede/r von uns mit ein paar einfachen Handgriffen drehen und so eine große Wirkung haben. Prävention beginnt schon beim Einkauf: Gerade in Großpaketen ist oft so viel drin, dass wir es einfach nicht aufessen können. Anstatt also die Erdäpfel im 5 kg Sack zu kaufen, kauf sie einfach einzeln zum Beispiel am Markt oder in Bio- und Unverpacktläden.
Zu Hause kann man der Lebensmittelverschwendung mit der richtigen Lagerung, Restlkochen und Einfrieren entgegenwirken. Wenn man dann trotzdem merkt, es ist zu viel Essen daheim und man schafft es nicht alles aufzuessen, bevor es schlecht wird, gibt es Foodsharing. Hier kann man sein Essen zu den sogenannten Fairteilern bringen. Das sind Kühlschränke, die sich überall in der Stadt befinden und in die man seine Lebensmittel einfach geben kann. Andere können sich dann wiederum am Inhalt der Fairteiler bedienen.
Alternativ rettet man Lebensmittel von Restaurants und Einzelhandel mit der App “Too Good To Go”. Hier können Bäckereien, Cafés oder Hotels ihre übrig gebliebenen Speisen einstellen und UserInnen diese gegen einen reduzierten Preis einfach abholen.
Die Zigarette danach
Auf der ganzen Welt werden jährlich 4,5 Billionen Kippen weggeworfen. Weltweit heißt das, Zigarettenstummel spielen zahlenmäßig die größte Rolle bei der Belastung der Umwelt. Bevor es die Aschenrohre an den öffentlichen Abfalleimern gabt, sind rund 868 Millionen Zigarettenstummel jährlich in Wien am Boden gelandet. Das entspricht einer Fläche von 30 Fußballfeldern, schreibt vienna.at. Die Problematik liegt aber nicht nur in der Menge. “Bis zu 4.000 schädliche Stoffe sind in einer Zigarettenkippe zu finden. Sie machen die kleinen Zigarettenreste zu Sondermüll, der keineswegs harmlos ist. So kann eine einzige Kippe mit ihrem Mix aus Toxinen zwischen 40 und 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen oder das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen,” so der Naturschutzbund Österreich.
Hier kommt die einfache umweltschonende Lösung: Entweder man wirft die Stummel einfach in die dafür vorgesehenen Rohre oder man nimmt einen Taschenaschenbecher mit und ist so auch gerüstet, wenn mal kein Abfalleimer in der Nähe ist.
Du siehst, mit ein paar kleinen Schritten kannst Du dem Planeten ganz einfach Deine Liebe erweisen und jetzt stell Dir mal vor, jeder macht es so wie Du: Dann werden viele kleine Schritte zu einem großen. Let the Earth be your Valentine – vielleicht nicht nur im Februar.
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