Das „Was“ (eine Flugreise, Konsum, etc.) ist in den meisten Fällen nicht das Problem, vielmehr ist es das „Wie“, der konstruktive Umgang mit der jeweiligen Gegebenheit, die für eine konstruktive Basis sorgt, um einen intuitiv-ganzheitlichen Wissenszugang leichter zu ermöglichen. Die Krisen der angebrochenen Epoche, wie die Klimakrise, werden nicht primär durch den generellen Verzicht auf einen Flug oder dem Verzicht des Kaufes an Konsumgütern gelöst werden, vielmehr ist es die gegenwärtig-beobachtende Auseinandersetzung damit und der Erkenntnis folgend konsequent bewusst zu leben. Im Grunde ist damit die Eingangsfrage beantwortet, doch es bietet sich an dies anhand von Beispielen genauer zu erörtern.

Kaufen oder nicht kaufen? – Das ist hier die Frage.

Jener geschärfte Umgang, der Eingangs angesprochen worden ist, würde bedeuten, dass beispielsweise bereits in den Produktionsstätten weniger, dafür in hochwertiger Qualität Kleidung produziert werden würde, jene Kleidungsstücke somit länger halten würden, der Konsument einkauft, wenn es dem praktisch Wesentlichen und gleichermaßen auch der Freude seines Selbst wahrlich entspricht. Vereinzelt und immer mehr gibt es jene Produktionsketten und bewussten Konsument:innen. Diese ehrliche Rückbesinnung, die auch immer mehr da wie dort zu beobachten ist, würde keinen Verzicht oder das Gegenteil, einen Konsumwahn bedeuten, vielmehr zu einem wesentlich-wachen Umgang mit den aktuellen Gegebenheiten und dessen Umsetzung führen.

Fliegen oder nicht fliegen? – Das ist hier die nächste Frage.

Ein weiteres Beispiel ist das Fliegen. Es ist eine großartige Errungenschaft der Menschheit, dass Kontinente in dieser Form sicher, relativ rasch und unkompliziert bereist werden können, auch wenn jene beispielsweise für Businesstreffen im Ausland, die auch via Zoom abgewickelt werden könnten, genützt werden oder fragwürdige EU-Gesetze für leer fliegende Flugzeuge sorgen.* Der CO₂-Fußabdruck ist ein polarisierender Aspekt in einer Epoche der Klimakrise, dass es zweifelsohne herausfordernd ist Entscheidungen zu treffen, ob es vertretbar ist in einen Flieger zu steigen oder nicht.

Es wird sich die nächsten Jahre in jenem Sektor wohl einiges verändern, einerseits, dass Fliegen teurer werden wird, dass einigen Menschen in einer Phase steigender Preise die Entscheidung abgenommen wird, oder dass Flugzeuge beispielsweise nicht mehr oder zu geringem Prozentsatz mit fossilen Brennstoffen, wie Kerosin, angetrieben werden oder dass Privatjets im aktuellen Ausmaß reduziert werden oder jene bei Kurzstrecken durch Elektroflugzeuge in Zukunft ersetzt werden.

Diese Technologie funktioniert bereits im Kleinformat als Ein- bzw. Zweisitzer. Weitere nachhaltigere und effizientere Alternativen könnten Wasserstoff, Biokerosin und synthetisches Kerosin sein. Wasserstoff-Flugzeuge stoßen zwar weder CO₂ noch Rußpartikel aus, dafür aber Stickstoffoxide und Wasserdampf.

Im Jahr 2019 betrugen die Treibhausgas-Emissionen pro Kopf in Österreich zirka 9 Tonnen. Wenn man davon ausgeht, dass Herr und Frau Österreich in etwa 80 Jahre alt werden, bedeuten dies 720 Tonnen pro Leben.

Ernst Merkinger

Eine Großfamilie gründen oder nicht gründen? – Das ist hier die dritte Frage.

Im Jahr 2019 betrugen die Treibhausgas-Emissionen pro Kopf in Österreich zirka 9 Tonnen. Wenn man davon ausgeht, dass Herr und Frau Österreich in etwa 80 Jahre alt werden, bedeuten dies 720 Tonnen pro Leben. Wenn Herr und Frau Österreich dann auch noch Kinder und jene Kinder später auch Kinder in die Welt setzen, summiert sich dies gehörig. Dies soll nicht heißen, dass dies nun eine Anspielung für eine Ein-Kind-Politik sein soll oder dem generellen Verzicht eine Familie zu gründen, allerdings ist es ein Verweis auf eine Faktenlage, die sich zukünftig in der Entscheidungsfindung eine Familie zu gründen anbietet bewusst zu sein.

Allein diese drei Themenbereiche lassen die Komplexität des gesellschaftlich-alltäglichen Lebens erkennen und bieten sich an genauer betrachtet zu werden, denn dies wird einem relativ rasch zur Erkenntnis führen, dass der Weg der Mitte kein Weg des Verzichts, noch des Bedürfnis-Wahnsinns ist, und dadurch bzw. durch eine wesentliche Lebensführung mehr Klarheitserkenntnis und Genuss ins Spiel kommen können – auch wenn es dafür manchmal tiefgehende Gelassenheitsbetrachtungen bedarf und gleichermaßen Fingerspitzengefühl, sodass keine zwanghafte, moralische Verzettelung entsteht.

Quellen