Geschenkverpackungen sind oft eine kurzweilige ressourcenintensive Angelegenheit, die schneller im Abfall landen, als wir auspacken können. Alleine in Wien fallen in der Weihnachtswoche etwa 550 Tonnen Restmüll und 300 Tonnen Altpapier zusätzlich an. Um auch an Weihnachten nachhaltig zu agieren und trotzdem hübsch zu verpacken, kommen hier meine ultimativen Tipps – ganz ohne Verschwendung.
1. Aus Altpapier mach Geschenkpapier
Vielen von uns bestellen ihre Geschenke eher online. Diese landen meist nicht nackig in der Post, sondern kommen mit jeder Menge Verpackungsmaterial daher. Das Verpackungsmaterial einfach aufheben und zum Wiederverpacken verwenden. So spart ihr Ressourcen und gebt dem Altpapier ein neues Leben.
Gleiches gilt für ausgelesene Zeitungen und Zeitschriften. Auch die eignen sich wunderbar zum Einpacken.
Extra Tipp: Gerade Kartons und Zeitungspapier lassen sich mit ein paar einfachen Tricks leicht aufhübschen. Hier eignen sich Bast oder Jute zum Schleifebinden oder Naturmaterialien, wie getrocknete Äpfel und Orangen als Deko-Material.
2. Auf Traditionen aus anderen Ländern zurückgreifen: Furoshiki
Das Furoshiki ist ein Tuch, das schon ewig zur japanischen Kultur gehört. Ursprünglich als Kulturbeutel und zum Transport genutzt, hat es in den letzten Jahren ein echtes Revival erlebt und ist zu dem Zero Waste Einpack-Trend geworden.
Traditionell aus Chirimenstoff, eher bekannt als Seidenkrepp, gefertigt, nutzt man gerade in der Zero Waste Szene, einfach Stoffe und Tücher, die man daheim hat, um damit kunstvoll Geschenke zu verpacken.
Die Techniken reichen von blutigen Beginnern über Fortgeschrittene, von viereckig bis flaschenförmig. Das Beste? Zu so ziemlicher jeder Methode gibt es ein einfaches YouTube-Tutorial.
3. Geschenkstoffe statt Geschenkpapier
Für alle, denen das Furoshiki zu kompliziert ist, schafft das österreichische Start-up Geschenkstoff Abhilfe: Hier bekommst du Stoffe in verschiedenen Größen und Farben, gleich mit den farblich passenden Bändern und Dekomaterialien, die du immer wiederverwenden kannst.
Die Stoffe sind aus 100 % Baumwolle, kommen aus der EU und sind großteils OEKO-TEX® oder GOTS zertifiziert. Selbst, wenn der Stoff einmal dreckig wird, kann er einfach wieder sauber gewaschen und abermals verwendet werden.
Natürlich könnt ihr den Stoff auch dazu verschenken. So habt ihr quasi ein Geschenk im Geschenk.
4. Einpacken mit vermeintlichem Abfall
Ob alte Konservendosen, Toiletten- und Küchenpapierrollen oder leere Gläser: All das eignet sich hervorragend, um nachhaltig Geschenke zu verpacken.
Die Papierrollen kannst du einfach auf die benötigte Länge kürzen, an den Enden einfalten oder mit Schnur zu einem “Bonbon” binden. Konservendosen lassen sich mit einem Tuch und einem Gummi verschließen. Alternativ nutzt du ein Bienenwachstuch zum Abdichten der Dose und hast so wieder ein Geschenk im Geschenk.
Um der Verpackung den nötigen Weihnachts-Touch zu verpassen, heißt es kreativ werden: Auch hier eignen sich wieder Bast- oder Jutebänder, Naturmaterialien wie Zweige oder Tannenzapfen, getrocknete Orangenscheiben oder Zimtstangen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
5. Geschenkverpackungen aus der Küche
Manchmal fehlt gerade bei nachhaltigen Verpackungen der letzte Schliff. Hier reicht ein Griff in den Küchenschrank und ein bisschen Kreativität und schon kannst du deiner Verpackung das gewisse Extra verleihen. Meine zwei Lieblingsverzierungen sind Geschenkanhänger aus Salzteig und Stempel aus Kartoffeln.
Anleitung Salzteig-Anhänger:
- Für die Salzteig-Anhänger brauchst du Mehl, Wasser und Salz im Verhältnis 2:1:1.
- Einfach die drei Zutaten zu einem Salzteig kneten und ausrollen.
- Mit Keksausstechern die gewünschten Formen ausstechen.
- Mit einem Messer oder einem Spieß ein kleines Loch in die Formen stechen, um sie später auf- oder anhängen zu können.
- Auf der Heizung in 2-3 Tagen trocknen lassen.
- Falls gewünscht, die Anhänger mit Acrylfarben / Stiften / Materialien verzieren.
- Eine Schnur durch das Loch fädeln und an die Geschenke hängen.
Anleitung Kartoffel-Stempel:
- Schneide die Kartoffel in der Hälfte durch.
- Drücke mit einem Keksausstecher die gewünschte Form in die Kartoffel.
- Schneide den Rand rund um die Keksform mit einem Messer aus.
- Ziehe die Form aus der Kartoffel.
- Bemale deinen Kartoffelstempel mit Farbe.
- Presse ihn auf dein Geschenkpapier (hier eignet sich besonders altes Zeitungs- oder Packpapier, wie im ersten Tipp beschrieben).
- Fertig ist die individuelle Verzierung.
Nicht nur bei der Verpackung ist Nachhaltigkeit gefragt. Auch bei den Geschenken selbst gibt es tolle Ideen, um an Weihnachten umweltfreundlicher zu agieren.
Last Minute Geschenkideen findet ihr auf meinem Blog, wie eine nachhaltige Vorweihnachtszeit gelingt, habe ich schon im letzten Jahr aufgeschrieben und am Blog von Zero Waste Austria gibt es einen Artikel, wie das gesamte Zero Waste-Weihnachtsfest funktionieren kann.
Generell und gerade in Zeiten wie diesen gilt: Versucht regionale und kleine Geschäfte zu unterstützen anstatt auf große Onlinehändler und Co. zurückzugreifen. Eine tolle Übersicht gibt es bei Nunu Kaller.
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